Ramsen

Das Dorf liegt an der Grenze zu Deutschland, einen Katzensprung entfernt ist die Stadt Singen. Neben Landwirtschaft sind Tankstellen zu finden, so der kleine Einkaufstourismus aus dem Nachbarland.
Die Felder sind entlang des kleinen Flüsschens Biber angelegt, die einst frisch, fröhlich durch das Tal mäanderte, eine Sumpf- und Morrlandschaft bildete und unterhalb von Stein in den Rhein mündete. Nach der Flusskanalisation vor gut 120 Jahren konnte das Land Ackerbau technisch genutzt werden, die Auenwälder verschwanden, nur ein Restgebiet der ursprünglichen Landschaft blieb erhalten. Zur Saatzeit kreisen Möven über den gepflügten Feldern auf der Suche nach Würmern und Insekten, die der Traktor an die Oberfläche gespühlt hat.
Das Dorf Ramsen war lange Zeit ein Untertanengebiet der Stadt Zürich, die es einem bankrotten Thurgauer Adelsgeschlecht abkauften; mit der Helvetik gelangte das Gebiet zu Schaffhausen, etwas komisch, da Ramsen und seine Nachbardörfer gar nicht an die Stadt angrenzen, sondern viel näher an der Stadt Singen liegen.

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Wunderbar sind die Riegelbauten in Hemishofen, irgendwie typsich für diese Gegend; das hübsche Dorf am Rhein ist quasi um die Ecke von Stein am Rhein, einer anderen Perle am Hochrhein.

Broschüren

Es gäbe noch Broschüren zur Ausstellung, in englisch oder italienisch.  Da realisierte der Kurator, dass da deutsch gesprochen wurde und begann in salbungsvollen Worten etwas über die Werke zu erzählen, die denn da in den 4 kleinen Räumen zu sehen seien. Es handle sich um Exponate israelischer Künstler, die nach der Emigration entstanden seien. Und ob wir Mitglieder von Raiffeisen seien oder einen Museumspass besässen, da sei der Eintritt natürlich gratis, ansonsten wären 6 Franken fällig. was ja im Vergelich zu anderen Museen sehr bescheiden sei.
Wahrscheinlich nahm er an, dass sich 2 Touristen an diesem trostlosen Tage in diesem trostlosen Ort auf der Suche nach Abwechslung zu diesem Haus verirrt hätten; er konnte nicht wissen, dass einer der beiden lieber die italienische Broschüre gelesen hätte.

Der Schöngeist erhielt das Geld; das Museum selber ist nicht der Rede wert.

Abstrakt

Es ist nicht einfach, sich in das Werk von Amy Sillman hinein zu denken, zumal ihr Konzept darin besteht, ihre Kunstwerke als Prozess anzusehen, die sich in ihrer Entstehung verändern.
Dem Kunsthaus Bern gelang es, einige Bilder dieser sperrigen Künstlerin unter dem Titel Oh, Clock zu präsentieren. Als Zugabe durfte die Amerikanerin aus dem Fundus der modernen Malerei des Hauses ein paar Werke auswählen und nach ihrem Gusto im Obergeschoss des Neubaues anordnen. Neben Radierungen und Bildern hat sie auch ein paar Skulpturen gefunden, die sie mit einigen ihrer Werke kombinieren konnte.

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Aber wie schon erwähnt, sehr abstrakt ihre Kunst.

Vom Gägger zum Pfyffe

Die Flurnamen sind lustig: so heissen denn die Kuppen auf dem Grat oben etwa Gägger, oder Pfyffe oder Selibüel. Der Panoramaweg hoch oben über der Sense ist sehr hübsch, vorallem dann, wenn unten in der Ebene die Nebelsuppe kleben bleibt und das Aaretal nur theoretisch sichtbar ist.
Auf der anderen Seite der Sense erhebt sich die Gantrischkette mit den Gipfeln Ochse, Bürgle, Gantisch, Homad und so weiter.

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Der Wanderweg ist Teil des Naturparkes Gantrisch; das Konzept sieht eine Schutzlandschaft vor, die aber dem Tourismus und der Alpwirtschaft offen steht. Es sind viele Ausflügler unterwgs, was doch irgendwie verständlich ist, da die graue Brühe unten im Tal wirklich trostlos ist.

Frittes de maison

Die Auswahl auf der von Hand geschriebenen Speisekarte war sehr überschaubar, drei verschiedene Hauptgerichte, dazu Salat und ein Dessert. Es wurde das Entrecôte de beuf gewählt, die Tiere grasen ja gleich draussen auf der Weide. Dazu gab es frittes de maison. Der Bauernhof La haute Borne liegt gut 500 Meter oberhalb von Delemont auf einer der zahlreichen Jurarücken und ist ein beliebtes Ausflugziel der Einheimischen; sie kommen nicht nur zu schlemmern, sondern wandern, joggen oder biken Richtung le Rangier oder Richtung Lucelle.

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Während das Wetter oben auf der Hügelkuppe einigermassen sonnig ist, wird der Talboden unten von einem Regenschauer heim gesucht, was irgendwie typisch ist für diese Gegend. Die Altstadt des Kantonshauptortes ist überschaubar, freundlich und nett. Das gut erhaltene und renovierte Ortsbild erhielt 2006 den Wackerpreis als Anerkennung für die Bemühungen, die historische Substanz zu erhalten.

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Ach ja, die Pächter der Gaststube akzeptieren nur Bargeld, die elektronischen Zahlungsmittel erweisen sich hier oben als ziemlich nutzlos.

Zisterzienser

Alles begann mit einer Legende: der damalige Besitzer der Ländereien hatte sich einem dieser Kreuzzüge angeschlossen, als sein Schiff auf dem Mittelmeer zu sinken drohte. In seiner Todesangst schwor er, dass er seine Ländereien einem Mönchsorden schenlem würde, sollte er denn mit seinem Leben davon kommen. Er überlebte und überschrieb das Land an der Flussschlaufe dem Orden der Zisterzienser.
1227 begann der Bau des Klosters und der Laiengebäude; ein sehr wichtiger Auftrag des Klosters war die Urbarmachung der Landschaft, d.h. Roden der Wälder, Kultivierung der Landschaft. Das Kloster gedieh prächtig, stand zuerst unter dem Schtz der Habsburger, später wagten auch die rauflustigen Eidgenossen es nicht, Hand an Besitz der Gemeinschaft zu legen. Die Schenkungen an Ländereien erlaubte es, dass die gotische Klosterkircheim 17 Jh. im Barckstil umgebaut wurde, es wurden üppige Malereien angefertigt, Skulpturen mit Goldverzierungen, Plastiken aus Marmor.
Das Ende des Kloster kam in der Neuzeit, in der Mitte des 19 Jh., als der Kanton Aargau einen wüsten Konfessionsstreit durchlebte, und die reformierte Mehrheit des Parlamentes beschloss, alle Klöster im Kanton aufzuheben; den Mönchen wurden 48 Stunden gewährt, ihr Domizil zu verlassen und anderswo eine Bleibe zu suchen.
Wie so oft, stellte sich die Frage, was mit dem Areal denn nun geschehen sollte. Der sinnvollste Vorschlag wurde umgesetzt: es entstand ein Lehrerseminar. Später bei Beginn der Industriealisierung wurde auch eine Spinnerei und Weberei gebaut, die die günstige Nähe zur Limmat auszunutzen wussten. Gut 100 jahre später schloss man die Tore der Fabriken, da nicht mehr rentable produziert werden konnte.

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Und heute? Schon vor gut 50 Jahren schloss das Seminar seine Tore und die Räume werden seither vom Gymnasium Wettingen genutzt, die vordere Teil der Kirche, – ein Teil war immer den Laien vorbehalten, der hinter Teil mit dem reich verzierten Chorgestühl den Mönchen – blieb öffentlich und kann für religiöse Anlässe oder Konzerte gemietet werden, der Mönchsteil ist Teil des Museums und kann besichtigt werden.
Dank des Kulturbewusstseins des Kantons ist das Areal bestens erhalten und renoviert; erwähnt sei der Klostergarten, der Kräutergarten, die Parkanlagen und natürlcih auch die zwei hübschen Wirtsstuben.

Zeughaus

Vor gut 20 Jahren beschloss der Staat, dass das Zeughaus in Rapperswil nicht mehr benötigt würde; gut 200 Jahre tat es seinen Dienst als Aufbewahrungsort von Waffen, Muntion und Ausrüstung.
Das Gelände wurde etwas restauriert und bietet heute vielen verschiedenen Akteuren ein Zuhause; einer davon ist das Kunstzeughausmuseum, das sich der Moderne verschrieben hat.
Die aktuellen Ausstellungen beschäftigen sich mit den Themen Garten, Grenzüberschreitungen und Waldbränden.

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Witzig ist das Lesezimmer, das über 4000 Bücher des Romans Robinson Cruse enthält. Dem Fan von Robinson steht es frei, mal die Geschichte auf japanaisch zu lesen.

Intragna

Der Name soll daher abstammen, als er «Zwischen den Bächen» bedeuten würde; das Dorf liegt oben auf einem Felssporn, unmittelbar vor dem Zusammenfluss der beiden Gebirgsbäche Melezza und Isorno, am Eingang in die Täler von Onsernone und Centovalli.
Das Dorf war früher von Bedeutung als Knotenpunkt der Maultierpfade, die in die oben erwähnten Täler führten; heute verbindet die Eisenbahn und der Postautobetrieb die Gegend mit dem nahe gelegenen Locarno.

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Die Steinhäuser des Dorfes gruppieren sich um die Kirche  San Gottardo und bilden mit ihren engen Gassen und den aneinander verschachtelten Gebäuden eine kleine Stadt. Rund um das Dorf sind Weinberge und Kastanienplantagen angelegt.

Ermitage

Es war das Zeitalter der Romantik in der Mitte des 18 Jh.; Arlesheim unterstand der Hoheit des Bischofs von Basel, der nach der Reformation ins katholische Pruntrut geflüchtet war. In Arlesheim residierte das Domkapitel, quasi die Regierung des Bischofs; dem Zeitgeist entsprechenden liess ein Domherr unterhalb des Schlosses Birseck in die Hügellandschaft einen Landschaftsgarten anlegen, in dem Bsucher und eben die Domherren zu Lustwandeln pflegten. Als die französische Revolution auch Alresheim ereichte, zerstörten die bischöflichen Untertanen den Garten und auch das Schloss. Nach napoleonischen Wirren gelangte die Anlage in den Besitz von Industriellen, die sie wieder neu aufbauten, das Schloss blieb als Ruine erhalten und wurde in die Konzeption integriert.

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Ausserhalb des Dorfes gelegen ist es heute ein hübsches Naherholungsgebiet mit Weihern, Grotten, Gebäuden und eben der Ruine.
Im Dorf liegt der im 17 Jh. erbaute barocke Dom; die hübsche, helle Kirche ist heute nur eine normale Pfarrkirche, das Domkapitel ist schon längst nach Solothurn weiter gezogen, dorthin, wo heute der Bischof residiert.

Lenzburg

Wahrscheinlich war zuerst das Dorf und dann die Burg, dort oben auf dem Hügel, und wie immer lassen sich Spuren einer römischen Siedlung in der Nähe finden, was doch auf die Beliebtheit der Lage am Rande des Aabaches schliessen lässt. Jedenfalls nannten sich die Erbauer des Schlosses «Grafen von Lenzburg», eine dieser vielen Burg Besitzer in der Region. Sie starben früh aus und vererbten Burg und Ländereien dem Kaiser Friedrich I, genannt Barbarossa; dieser wiederum gab es als Lehren weiter an die Grafen von Kyburg, die, bevor sie ebenfalls ausstarben und die Region den Habsburger in die Hände fiel, den paar Häusern unten am Fuss des Hügels das Stadtrecht erteilten. Da die Habsburger und die Eidgenossen einander nicht besonders mochten, eroberte der Stadtstaat Bern Lenzburg 1415 und erwarb 20 Jahre später noch das Schloss. Die Landvögte residierten bis zum Franzoseneinfall 1798 dort oben auf dem Hügel.
Eine politische Entscheidung der fremden Herren war, dass die eroberten Kleinstädte nicht gross wachsen durften, damit keine Konkurrenz für Bern enstünde. So ist die Altstadt halt klein geblieben, die Rathausgasse und zwei Nebengassen. Am Rande der Altstadt steht die Stadtkirche; der reformierte, schlichte Sakralbau wurde vor gut 350 Jahren erbaut.

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Nach der Gründung des neuen Kantons Aargau wusste die neue Obrigkeit nicht so genau, was sie mit dem Schloss den anfangen sollte. Jeder der Vorbesitzer hatte die Anlage erweitern lassen: die Habsburger bauten das imposante Herrenhaus, die Berner das Bernerhaus inklusive Barockgarten.
Es wurde zuerst vermietet und dann verkauft, bevor der Kanton sich auf seine Geschichte zurück besann und es 1956 zurück kaufte. Vor 50 Jahre wurde es restauriert und zu einem interessanten und hübschen Museum umgewandelt, das ein Magnet sondergleichen für die Region ist.

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Es gibt 2 Themenschwerpunkte: die Geschichte der Burg mit vielen Anekdoten und die Wohneinrichtungen zur Zeit der Landvögte und zur Zeit, als das Schloss in Besitz eines amerikanischen Industriellen war.
Man muss übrigens nicht zwingend das Museum ansehen, man kann auch im Schatten des Schlosshofes einfach einen Espresso trinken und ein Buch geniessen.