Burgdorf

Sie hatten Grosses vor, die Zähringer; ein Herzogtum sollte erschaffen werden, gross, mächtig und reich. So liessen sie an den strategisch günstigen Orten Burgen, Schlösser und Städte errichten; leider starben sie aus und ihre Erben verschuldeten sich zusehends. Die letzten Besitzer von Burgdorf, die Neu-Kyburger verloren den Flecken schliesslich an die Berner, die dann doch netterweise ein paar Gulden dem verarmten Grafengeschlecht abtraten.
Das Tor zum Emmental war fortan Besitz des Stadtstaates, der seine Schutlheisse auf das Schloss schickten, um Abgaben und Frondienste zu verlangen.
Mit der Liberalisierung vor fast 200 Jahren begann das Städchten zu wachsen, neue Betriebe entstanden, die Eisenbahn verkehrte vor der Nase, die Käsefabrikation vervielfachte sich und die Region wurde eigenständiger.
Das Schloss diente als Gefängnis, Amtssitz, Gerichtgebäude, Wohhaus etc. heute ist das Museum und die Jugenherberge untergebracht, selbstredend gibt es ein vornehmes Restuarant im Schlosshof.

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Vor 4 Jahren wurde die Anlage umgebaut und renoviert; die düstere graue Frabe wich einem freundlichen Weiss; die Gefängniszelle wurden in Ausstellungsräume und Übernachtungszimmer umgewandelt. Die Ausstellungen verquicken Geschichten aus der Region, wie das Goldsuchen im Napfgebiet oder der Aufstieg und Fall der Familie Schnell mit abstrakteren Themen wie Relgionsfiguren in der Burgkapelle oder verschiedene Waffen starrende Krieger aus aller Welt.

Riquewhir

Der Weinbau im Elsass ist alt; man vermutet, dass bereits die Kelten Wein anbauten; später förderten die Römer die Produktion des Saftes, bevor in den Wirren des Zusamenbruches vieles verloren ging.
Mit den Mönchen im 7. Jh. wurde das alte Wissen wiederbelebt und die Gegend gedieh prächtig. Im Gegensatz zum Rest des Landes werden vorallem Weissweine angebaut, ein Einfluss der Deutschen Nachbarkultur. Heute verbindet die Weinstrassse die kleinen Winzerdörfer, und Touristen werden in den Weinkellern eingeladen, die Vielfalt und Geschmack der Produkte zu degustieren.

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Eines dieser hübschen Örtchen ist Riquewhir, ein Hotspots auf der Weinstrasse uns Mitbewerber bei Villes et Villages Fleuris; das im 12. Jh. gegründetet Städtchen unter dem Namen Reichenweiher lädt zum Schlendern, Essen und eben Weinkosten ein, was böse enden kann.

Koenigsbourg

Die Lage auf 800 m.ü.M. mit Blick auf die Ebene war ideal, um eine Burg zu erbauen. Nicht erstaunlich, dass im 12. Jh. die Hohenstaufen Steine den Berg hoch schleppen liessen und die Anlage erstellen liessen. Über die Habsburger gelangte die Befestigung an die Tiersteiner, die die Burg nach einem Brand wieder aufbauten und erweiterten. Im 30. jährigen Krieg eroberten die Schweden die Gegend und zerstörten die Feste. Gut 40 Jahre nach Friedensschluss fiel das Gebiet, das vorher zum Römischen Reich Deutscher Nation gehörte, an Frankreich; Louis XIV, obwohl katholisch, hatte aus Macht politischen Gründen auf Seiten der Protestanten in den Krieg eingegriffen und erhielt als Belohnung das Elsass. Die Burgruine dämmerte über 2 Jahrhunderte vor sich hin, bis nach dem Deutsch- Französichen Krieg das Elsass an das Deutsche Reich abgetreten werden musste. Aus Gründen der Eitelkeit förderte der damalige deutsche Kaiser den Wiederaufbau und Restauration vieler Burgruinen in der Region, um zu zeigen, dass ursprünglich deutsche Adelsfamilien die Region beherrschten.

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Heute, nach manchen grossen Kontroversen, gehört die Anlage dem französischen Staat und steht unter Denkmalschutz. Sie ist einer der Touristenmagente der Region und sehr sehenswert.

Indemini

Am Ende der Schweiz liegt das Dorf Indemini; geografisch zu Italien gehörend, mit einer Strasse über den Passo di Neggia mit dem Rest der Kantons verbunden, leben nach Schätzungen ein Handvoll Einwohner auf knapp 1000 m.ü.M, in einem steilen, verwinkelten Dörfchen, mit einem kleinen Dorfladen, einer Postautohaltestelle, einem Restaurant, einem Gemeindezentrum und der Pfarrkirche mit dem Friedhof. Der Arzt kommt einen Nachmittag die Woche auf Visite, quält sich die Serpentinen reiche Strasse über den Pass hoch, um ein die paar Senioren zu begutachten. Deutsche und Deutschweizer leben hier oben, abgeschieden und ruhig, mit Blick auf Italien.

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Aus strategischen Gründen eroberten die Eidgenossen im 15. Jh. das Dörfchen und gaben es nicht mehr her. Erst seit gut 100 Jahren existiert die Strasse, vorher überquerten die Menschen den Passo di Santö Anna, um in das Dorf zu gelangen.

Close Up

Eines der bekanntesten Museen der Schweiz ist die Fondation Beyeler vor den Toren der Stadt Basel gelegen; gebaut wurde das Museum 1997 im Auftrag des Kunstsammlerpaars Beyeler, die damit ihre private Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machte.
Neben der ständigen Sammlung werden auch Themenausstellungen veranstaltet, so die aktuellen «close up» und «Goya».
Close oup zeigt die Werke von 9 Künstlerinnen, die den Zeitraum von 1870 bis heute umfassen.
Ein Highlight sind die paar wenigen Werke von Frida Kahlo, die den Weg von Mexiko hierher gefunden haben.

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Aber eigentlich strömen die Menschen wegen Goya ins Museum; dieser spanische Rokokomaler erlangte Berühmtheit als Hofmaler unter Carlos III und Carlos IV. Sein Werk, etwas düster, wurde akribisch aus den verschiedenen Sammlungen nach Basel geholt und bildet den eigentlichen Publikumsmagnet. Aber eben, nicht so ganz der Geschmack des Schreibenden.

Leonardo

Irgendwann in seinem Leben tauchte Leonadro da Vinci in Mailand auf und hinterliess als Werk der Malerei «Das letzte Abendmahl», das in der Santa Maria delle Grazie bestaunt werden kann; eine Kopie wurde im Museum Museo Nazionale della Scienza e della Tecnologia Leonardo da Vinci an die Wand gepinselt und bildet zusammen mit den Erfindungen und Ideen dieses grossen Meisters den Kern der Ausstellungen. Als Angestellter der Herzöge von Mailand bastelte der neugierige Künster Kriegsmaschinen, Befestigungen, Stadtpläne und so wunderliche Erfindungen wie ein Flugapparat und ein Metallungetüm, das zu Kriegszwecken hätte eingesetzt werden können, sinnvoll, da Mailand permanent in irgenwelche Kriege verwickelt war.

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Rund um die Galerie sind Wechselausstellungen wie die Ernährung oder der Untergang der Erde gruppiert

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oder die fixen über Verkehrswesen, Entwicklung der Kommunikation, Astronomie und Navigation, wobei der Besucher im nachgebildeten Radiostudio am liebsten die Vinylplatte der Stones geklaut hätte.

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Last but not least noch eine Augen zwinkernde Neuinterpretation des letzten Abendmahles.

Sinistra

«Donde esta la estacion del Metro?»
Nicht schlecht, dachte der Tourist, ziemlich flüssig nach Weg zur Metro gefragt, zumal der Bahnhof Milano Centrale ziemlich gross und unübersichtlich ist.
Der Angestellte erklärte den Weg, der da irgendwo da vorne nach links » sinistra» gehe, wobei in diesem Augenblick klar wurde, dass da spanisch gefragt wurde, was immerhin verstanden worden war. Tja, tja, da ist wohl kein Sprachgenie in Mailand unterwegs.

Neuenburg

Die Stadt und der Kanton waren lange Zeit ein schräges Mischgebilde innerhalb der Schweiz; einerseits war der Kanton ein vollwertiges Mitglied des Staates, andererseits war das Oberhaupt aus historischen Gründen bis vor gut 170 Jahren ein Fürst. Der letzte war dummerweise der König von Preussen, dessen Statthalter auf dem Schloss residierte, sich aber aus der Tagespolitik raus hielt. Erst als die Bevölkerung diesem Zwitter überdrüssig wurde und sich vom Preussenkönig los sagte, wurde es etwas brenzlig, da Preussen der kleinen Schweiz einfach den Krieg erklärte mit dem Ziel, dieses Fürstentum wieder zurück zu erorbern. Dank der Vermittlung der Franzosen wurden die Waffen wieder versorgt und Neuenburg war nur noch ein Kanton in der Schweiz.

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Es war Marktttag in der Stadt; die Bauern und Gemüsehändler boten auf den Ständen ihre Prodkukte an; viele Leute standen Schlange, um frisches Gemüse, Käse oder was auch immer zu erwerben. Die Altstadt liegt unten am See, hübsche Häuser, Auto frei. Das Gedränge war bei diesem schönen Herbstag gross, die eventuel vorhandenen Museen werden vielleicht später mal anschaut, die hübsche, französisch sprachige Stadt liegt ja nicht weit weg von der Deutschweiz

Plage

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Les bains

Den Zusatz Les Bains erhielt diese kleine Städtchen am Rande des Sees vor 40 Jahren, obwohl schon die Römer in den Thermalbädern ihre von Sandalen wunden Füsse wieder aufpäppelten.

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An diesem verregneten Tag gab es nicht viele Badegäste, die sich in den Weiten der beiden Aussenbecken verloren, obwohl gerade bei dieser Witterung es eine Wohltat ist, seine Seele im warmen Wasser baumeln zu lassen.