Silja

Ohne sie wäre die CD nicht der Rede wert; es kam, dass Madleina und sie zum Abendessen vorbei schauten. Im Verlaufe des Abends wollte Madleina wissen, ob ich denn schon die musikalischen Versuche von Silja kenne, sie seien auf Youtube hörbar. Naja, dachte ich beim Anhören des Stückes, textlich etwas mickrig, aber ihre Stime ist Hammer, soulig und warm. Ich fragte mal schüchtern an, ob sie den Bachground Vocals bei Citylights singen möchte. Trotz ihrer vielen Aktivitäten sagte sie zu und schaute bei der nächsten Bandprobe vorbei. Es klappte hervorragend, die Idee war gut und ihre Stimme gab dem Song eine viel bessere Stimmung. Ich fragte sie, ob sie auch bei Pilgrim mitsingen möchte, was sie ebenfalls bejahte.
Am Wochenede in Bauma übten wir die beiden Songs, und als Zugabe wäre ein bischen Background Vocals bei private investigation geplant gewesen; aber da ihre Stimme wirklich sehr hübsch ist, überliess ich ihr das Lied, ein weiser Entschluss.

Bauma

Das grosse Problem, oder wie es heutzutage heisst, die grosse Herausdforderung stellte der Proberaum dar; klar gammelten wir jeweils am Freitagabend im Übungskeller rum und spuhlten das Set runter, aber erstens ist die Akkustik des Raumes schlecht und zweitens würde es fürs Studio nicht genügen.
Da bot Thomas an, dass wir auch zusätzlich in Bauma üben könnten; da er sich beruflich selbstständig gemacht, hat er in Bauma in einer umgebauten Fabrik ein Büro gemietet, um dort seinem Buisness nach zu gehen. Sein Raum war gross genug, um ein Schlagzueg und Boxen hineinzustellen, was er natürlich auch für sich selber ausnutzte.
So planten wir, jeweils noch an den Sonntagnachmittagen nach Bauma zu fahren und dort zu üben, im Mai war es doch schon ziemlich warm, aber zum Glück war die Fabrik an einem Schattenhang gebaut worden, was das Üben erträglich machte. Da sein Büro doch ein Stück vom Bahnhof entfernt ist, traffen wir uns jeweils an seinem Wohnort und düsten im Auto über die Hügel ins Tösstal, beladen mit den Instrumenten, Effektgeräten und Fressalien.
Das Üben war hoch konzentriert, das Ziel vor Augen, die Studioaufnahmen, liess uns zu Höchstleistungen anspornen.

Das Projekt

Das Ganze fing eigentlich an, dass die Band überlegte, was im anstehnden Jahr erreicht werden könnte; Auftritte standen nicht an, so dass ein trübseliges Kellerdasein drohte. In diesen paar, kreativen Monaten waren doch einige eigene Songs entstanden, weswegen die Idee eines CD Projektes nahe lag.
Wir stöberten im Internet herum, welches Studio in der Nähe denn wie teuer sei. Marco tauchte eines Tages auf und schlug die Nagelfabrik vor, da Laura, seine Basslehrerin den Inhaber kannte. Wir nahmen Kontakt auf und vereinbarten einen Termin.
Felix Müller, der Besitzer, empfing uns und wir begannern uns gegenseitig zu beschnuppern, ob denn wir zusammen passen würden. Das Studio ist in einer ehemaligen Nagelfabrik untergebracht und strahlte auf Grund des Alters und etwas baufälligen Zustandes viel Charme und Wärme aus, was sich irgendwie auch auf Felix ausgewirkt hat.
Das Equipement war gut, eine Mischung aus moderner Digitaltechnik und analogen Geräten.
Wie wir uns das den vorstellten, wollte Felix wissen. Tja, da fehlten bei uns schon die Details, da noch niemand von uns in einem Studio rum gelungert war.
«Also Felix, es ist einfach; wir kommen vorbei, nehmen die 6 Songs auf und wenn wir raus gehen, drückst Du uns die CD in die Hand.»
Nach langem Palaver und vielen Anekdoten wurden wir uns einig; 2 Tage Aufnahme und 1 Tage Mixen und Mastern. Der Termin wurde auf den Juni gelegt, was uns Zeit gab, zu üben und nochmals zu üben. Da blieben 5 Monate bis zum grossen Augenblick, die Liste der 6 Songs war relativ schnell erstellt und der Zug fing an zu rollen, bildlich gesprochen.