Weit unten funkelt schon der Walensse, das Gewässer, dass den Anwohner im Sommer einen Hauch von Riviera, von Ferien, von Italien vermittelt. Der von enem Gletscher geformte See liegt zwischen den Glarner Alpen und den Churfirsten und versperrte für viele Jahrunderte den schnellen Weg von Zürich nach Chur. Die Reisenden mussten entweder den Umweg über den Kerenzerberg nehmen oder eine Schiffspassage buchen, was oft auf Grund der launischen Winde gefährlich war. Mit der Eisenbahn und dem Strassentunnel blühte Weesen, die Ortschaft am Ausfluss des Sees richtig auf. Es entstanden Hotels für Touristen, eine Attraktion mehr für die Einheimischen, was dem Ort einen mondänen Glanz verlieh, auch wenn nur im ganz kleinen Rahmen.
Der Weg von der Sonnenterrasse Amden hintunter zum See verläuft manchmal parallel zur Strasse; die schroffen Felsen lassen keinen Platz für mehr.
Weesen selber besass vor Jahrhunderten das Stadtrecht, stand aber leider bei den Auseinandersetzungen zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern auf der falschen Seite und wurde kurzerhand 1388 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Mit der Flusskorrektur im 19 Jh. kam das Leben zurück in das Dörfchen, der Seespiegel sank dank den neuen Kanälen um 5m, und es entstand die hübsche Uferpromenade. Die Lage am See ist sehr mild; so wird an den Hängen Wein angebaut und es wachsen deshalb auch Mittelmeerpflanzen wie Palmen, Feigen und Zitronenbäume, eben ein Hauch von Italianita.