MFO

18 Meter hoch ist das Stahlgerüst, das vor gut 20 Jahren auf einem Teil des ehemaligen Fabrikgeländes hingestellt wurde; im Zuge der Umnutzung wurde da dieser moderne, vier eckige Park konzipiert, begehbar auf Eisentreppen mit Aussicht von oben auf die Backsteinbauten der Umgebung.

« of 15 »

Er liegt etwas versteckt, wodurch er wenig besucht wird, aber eine spannende Konstruktion im Norden der Stadt.

Campari Soda

I nime no e Campari Soda
Wit unger mir ligt s Wulchemeer

Der erste Flug war gleichzeitig auch einer der längeren: von Genf nach Bombay, damals mit den Studenten, damals auch, als es im Jumbo der Air India noch ein Raucherabteil gab, abgetrennt mit einem Vorhang  und wir uns natürlich alle dorthin pflanzten, während des langen Fluges die Kabine mit dem blauen Dunst schwängerten und am Schluss ein Student in die Tüte kotzen musste und ziemlich bleich in Indien aus dem Flugzeug wankte. Es war aufregend, so in die dunkel Nacht nach unten zu starren, die kleinen Lichter irgendeiner Stadt in Afghanistan oder wo auch immer zu sehen.

Dr Ventilator summet liislig
Es isch als gäb’s mi nüme meh

Später kamen dann die Flüge nach China dazu, diese endlose Weite über Sibirien, wo das Flugzeug nur ein Punkt auf der Landkarte ist und alle 10 Minuten oder so eingeblendet wird, wo gerade auf der Erde die Sonne aufgeht, so zum Beispiel über Alaska, derweil draussen alles schwarz schien, was ziemlich irreal war. Die Tochter schlief in ihrem Sessel eingewickelt in einer  Wolldecke, gesättigt durch Filme, Essen, Kinderbücher oder was auch immer, derweil die Schlaflosigkeit, die Kälte in der grossen Höhe und das Starren auf den Bildschirm zu einer gewissen Paranoia führte.

I gseh dür’s Fänschter zwöi Turbine
S Flugzüg wankt liecht i dr Luft

Ein Horroflug war von Dublin zurück nach Zürich, als die Maschine von Air Lingus in Turbulenzen geriet und einfach absackte, was nicht besonders eine grosse Reaktion hervor rief, da die meisten Passagiere in der Flughafenbar in Dublin ziemlich gebechert hatten und der Absacker des Flugzeuges in der Unschärfe des Alkohols gar nicht so bemerkt wurde. Immerhin spendierte die Crew dann doch noch als kleinen Tröster ein Bier oder Whiskey, was dankend auch angenommen wurde, womit die Reisenden noch angetrunkener in Zürich aus dem Flugzeug torkelten.

Dür’s Mikrofon seit dr Copilot
«On your left, you can see Malaga Belfort through the dust»

Und heute ist Fliegen Alltag, man reist übers Wochenende irgendwohin, Shoppen nach New York, oder Wochenendtrips nach Spanien, Ferien in fremde Länder, lesend, schreibend, trinken, essend, schlafend, aus dem Fenster sinnierend die Zeit tot schlagend, bis die Pneus auf der Landebahn aufsetzen

I nime nu e Campari Soda

Das Lied erschien 1977 und wurde vor gut 20 Jahren wieder entdeckt; im Keller raspelte die Band das Stück runter, laut, dreckig, punkig.

Hoernli

Wahrscheinlich sind alle Schüler dieses Kantons irgendwann in ihrem Schulleben von den Lehrern auf diesen Hügel gehetzt worden; als Klassenausflug bietet er sich ja gerade an, schnell erreichbar, nicht zu langer Aufstieg und eine nette Fernsicht hin zum Säntis und Glarner Alpen. Warum der kleine Berg Hörnli heisst, ist unklar, da der höchste Punkt, wo nota bene eine Sendeantenne steht, eine lang gestreckte Kuppel ist, also gar nichts Hörnli mässiges. Die Wanderung im oberen Tösstal ist sehr beliebt, besonders an schönen, klaren Herbsttagen bewegen sich die Massen nach oben, geniessen die Sonne, schlürfen einen Kaffee im Bergrestaurant und schlendern wieder runter ins Tal.

« of 23 »

Der Weg weiter Richtung Osten nach Fischingen ist gelinde gesagt, eine Enttäuschung und führte nur der Strasse entlang, wobei fairerweise angemerkt werden muss, dass irgendwo der Wegweiser übersehen wurde.
Das Kloster Fischingen, zuhinterst im Murg Tal, behebergt eine kleine Gemeinschaft von Mönchen, der restliche Teil der Anlage wird als Kongresszentrum und Sonderschule benutzt.

Hüttchopf

Theoretisch müsste der 1200 Meter hohe Hügel Kahlchopf oder so heissen, da er nur mit Gras bewachsen ist, bar jeder Bäume und somit gut sichtbar von weitem.
Die Halbtageswanderung im hinteren Tösstal bietet oben auf dem Hüttchopf eine hübsche Aussicht auf die schroffe Hügellandschaft des Oberlandes, zumal der Nebel sich gelichtet hat und vieles im klaren Herbstlicht besser erscheint.

« of 26 »

Zorbas, der Grieche

Ich fand den Film damals nicht besonders aufregend; sicher der Hauptdarsteller Anthony Quinn spielte die Rolle des Wanderarbeiters exzellent. Dennoch ging ich ins Kino wegen der Musik von Mikis Theodorakis, Musik, die zwischen Leichtigkeit und Melancholie schwankt
Nun ist der Meister des Bouzouki gestorben, eine der grossen Figuren des vergangenen Jahrhunderts.

concierto en el parque

Wie genau die Idee entstanden ist, liegt irgendwie im Dunkeln; es waren einfach so Gedankenspiele, mal draussen quasi unplugged im Park zu spielen und die Umgebung mit den Songs zu beglücken.
Der Sommer war so verregnet, so dass die Gelegenheit erst im Vorherbst eintrat, zum Anlass wurde der Abschied eines Arbeitskollegen genommen, womit wenigstens ein bischen Publikum vorhanden war, dass sich nicht getraute, wegzurennen.

Unverdrossen traktierte die Band die Saiten, beschallte die Gras- und Parkfläche, und zur Überraschung der Hobbymusiker fiel das Feedback durchaus positiv aus; d.h. die Teiche stehen noch, die Enten schwimmen immer noch darin, die Bäume haben ihre Blätter doch nicht verloren und die vorhandenen Partygäste grüssen die Klangkünstler immer noch beim Namen.
Ein cooles Happening.

Stadtentwicklung

Irgendwann waren sie weg, die Fabriken im Norden der Stadt schlossen ihre Tore; konkret begann Ende der 80 iger Jahre die grosse Deindustrialisierung. So wurde eine riesige Fabrikfläche der ehemaligen Maschinenfabrik frei für Wohnraum, Geschäftshäuser und eben auch Parks.
Der kleine Gustav Ammann Park war ein geschlossenes Areal, das nur den Fabrikarbeitern zugänglich war. Heute ist er saniert und öffentlich zugänglich, allerdings ziemlich versteckt im Quartier; im daneben stehenden, ehemaligen Fabrikgebäuden ist auch ein kleines Theater untergebraucht, in dem Menschen mit einer Beeinträchtigung die Bretter der grossen Welt erkunden.

No Images found.

Louis Häfliger war eigentlich nur ein Bankangestellter, der in den Endwirren des 2. Weltkrieges als IKRK Delegierter massgeblich zu Rettung von KZ Insassen beigetragen hat, dessen Tat aber lange Zeit in seinem Heimatland nie richtig gewürdigt wurde. Ein Quartierpark trägt seinen Namen, in der Hoffung des Nichtvergessens; dem Park selber, eingeklemmt zwischen Büro-, Fabirk- und Wohnhäusern fehlt ein bischen die Ausstrahlung, so dass nur wenige Besucher sich auf dem Gelände aufhalten.

« of 8 »

Viel mehr belebt und auch abwechslungsreicher gestaltet ist die Anlage, die den Namen des Quartier trägt; die Bäume, meistens Eschen, sind sehr streng geometrisch ausgerichtet, am Ende zu einem kleinen Wald verdichtet, unter dem Grillplätze, Sitzbänke und Tischtennistische Abwechslung bieten, die Kiesanlage mit Holzliegestühlen, Wasserspiele und Rutschbahnen für die Kiddies. Die Merkmale sind der grosse orange Pavillon und der Aussichtsturm mit Blick über das ehemalige Industriegebiet und dem Kronendach der angepflanzten Bäume.

« of 14 »

Sommer

Die Kinder schrien im Rhythmus «Sommer» und klatschten in die Hände; ein Aussenstehender würde nicht verstehen, weswegen die Kids so aufgeregt waren, zumal es ja wirklich Sommer war, der Abend etwas Kühle brachte und eine Menge Leute sich auf dem Platz vor den Bildschirmen versammelt hatte.
Es ist leider so, dass nicht jedes Jahr der Sommer perfekt ist.

myfeld

Irgendwann im Vorfrühling strahlte ein Radiosender einen Beitrag über  virtuelles Gärtnern aus; der Garten ist natürlich nicht virtuell, sondern nittels Webshop kann der User 16 m2 oder mehr mieten, und für eine bescheidene Jahresgbühr wird dort das gewünschte Gemüse angepflanzt.
Wie üblich nennt sich mein Bauer Tom und er freue sich, mit der Arbeit loszulegen; geplant waren Kartoffeln, Sellerie und Paprika. Später schrieb dann Linda, muss wohl die Ehefrau des Bauern Tom sein, ein Mail, da die Lieferadresse etwas ungenau angegeben wurde; da stellte sich heraus, dass sie unweit der Stadt auf einem Hügelzug einen Bauernhof bewirtschaften.
Anyway, via Webcam lässt sich prima vom Sofa aus dem Gemüse beim Wachsen zusehen. Die bedauernswerten Freunde, die im Herbst mit Kartoffeln als Gastgeschenk eingedeckt werden.

Rechberg

Als die Stadt noch klein und schnuggelig war, stand vor den Toren das Restaurant «Zur Kronen». In der Mitte des 18. J.h. liess die Tochter des Mousseline-Fabrikanten Hans Kaspar Oeri, einer der reichsten Männer in der Stadt, das Gebäude abreissen und an seiner Stelle entstand das Palais «Zur Kronen» mit dem in den Hang hinein gebauten Barockgarten.
Gut 50 Jahre später erwarb die Familie Schulthess von Rechberg das Gelände und der Garten mit Palais erhielten ihren noch heute gültigen Namen.

« of 13 »

Vor gut 130 Jahren wurde das Gelände inklusive Palais der nahe gelegenen Universät geschenkt.
Die Analge ist hübsch und bar jeder Besucher; die Symmetrie ist jedoch mit der Zeit etwas langweilig.