el Palacio de Cristal

Der Kristallpalast liegt in der Mitte des Retiro Parkes, eine riesige Grünanlage, die sich östlich des Prados erstreckt; zu seinen Füssen liegt ein künstlicher See, auf dem Pedalo gemietet werden können.
Der Kristallpalast «el Palacio de Cristal» wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, ein typisches Gebäude seiner Zeit, da während der Epoche des Imperialismus die führenden europäischen Grossmächte in ihren Hauptstädten architektonische Monumente und Ausstellungshallen als Zeichen ihrer Grösse erbauten, siehe Eiffelturmin Paris, Crystal Palace in London, die Schauhäuser in Kew Garden.
Das Gebäude ist eine doppelstöckige Glaskonstruktion mit aufgesetzter Kuppel; der offene Innenraum wird von schlanken parallelen Betonpfeilern getragen, das Tageslicht fliesst durch das Glasdach in den Innenraum.
Manchmal werden hier Ausstellungen des Museums für moderne Kunst organisiert, ansonstens ist für Besucher offen.

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Real Jardín Botánico

Ich war zu früh; der Garten war noch geschlossen; erst um elf würde er aufmachen. Egal, ich hatte das Buch «Wem die Stunde schlägt» mitgenommen, suchte den nahe gelegenen Starbucks auf und setzte mich draussen an die Sonne.
Wenn möglich werden in jeder Stadt die botanischen Gärten besucht; die meisten sind sehr gepflegte Parkanlagen mit Schauhäuser mit tropischen bis Wüstenpflanzen. Der Garten in Madrid erstreckt sich vom Prado bis hin zum Bahnhof Atocha, eine riesige Fläche mit Spazierwegen, Hainen, kleinen Pflanzungen, Brunnen, Skulpturen.
Der Besucherandrang um 11 war sehr überschaubar, so etwa 4 Touristen kauften ein Eintrittbillett und verloren sich anschliessend in der Weite des Parkes. Da Madrid doch ein warmes Klime aufweist, wuchern in den Beeten Agaven und und andere subtropische Pflanzen; der Garten ist in drei Terrassen aufgeteilt, die sich vom Hügel beim Prado zu Atocha hinziehen.
In einem der Seitenwege ist die Geschichte und Entwicklung des Olivenbaumes dargestellt; hier wachsen viele verschiedene Olivensorten; der Baum ist nicht nur im Mittelmeergebiet beheimatet, interessanter Weise wächst er wild auch im südlichen Afrika und im Nahen Osten.
Angelegt wurde der Garten vor rund 250 Jahren; da Spanien damals noch über ein riesiges Kolonialreich herrschte, war es ein leichtes, in diesen Gebieten Pflanzen zu sammeln und in Madrid zu kultivieren.

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La Latina

Am Sonntag findet jeweils im ganzen Quartier La Latina Flohmarkt statt; vor der Metro Station La Latina bis hin zu Puerta de Toledo sind die Marktstände aufgebaut und verkaufen Kleider, Antiquitäten, Geschirr, Nippsachen, Bilder und Ramsch. Geöffnet sind auch die Kellerläden, sie bieten ihre Artikel einfach auf der Strasse zum Verkauf an.
Eine träge Menschenmasse wälzt den Hügel herunter Richtung Puerto de Toledo, eingelullt durch die Schreie der Verkäufer, auf der Suche nach dem Schnäppchen oder aus reiner Neugier.
Vor den Restaurants auf den Plätzen ist gedeckt, die Menschen sitzen bei Kaffee und Bier; Musiker spielen Jazz oder Flamenco. Ein buntes Treiben in den Strassen.
La Latina ist eines der typischsten Viertel der Stadt Madrid: Es liegt in der Innenstadt. Die dortigen Straßen, die im Mittelalter angelegt wurden, umgeben den Plaza de la Cebada und den Plaza de la Paja.
Der Name des Viertels geht zurück auf die gemeinhin als La Latina bekannte Schriftstellerin und Humanistin Beatriz Galindo, eine der wichtigsten Persönlichkeiten des 15. Jahrhunderts. Sie war Lehrerin von Königin Isabella der Katholischen und deren Kindern. Gemeinsam mit ihrem Ehemann gründete sie ein Krankenhaus in der Calle Toledo bei der Plaza de la Cebada, das die Madrider Hospital de La Latina nannten.

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guernica

In Madrid im Museum für moderne Kunst hängt das berühmte Bild Guernica von Picasso; ich wollte es unbedingt sehen.
Man muss wissen, dass das Museum ein ehemaliger Königspalast ist, riesige Sääle, endlose Gangschluchten. Müde nach der langen Sucherei fragte ich eine Aufseherin, wo denn das Bild hing; sie erklärte mir, gleich dahinten, Raum 2.06. Naja, gleich dahinten!
Gleich dahinten war dann doch ncht gleich dahinten, sondern endlose Gänge mit hohen Wänden.
Endlich stand ich vor diesem berühmten Gemälde; zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass das Bild bei mir überhaupt nichts auslöste.
Komisch, der Magritte, der gleich daneben hing, fand ich viel spannender.