Slovenien

Da stand er, am Eingang des Dorfes, ein Backpacker. Ob ich englisch spreche, fragte er.
«Ja.»
Er sei auf dem Weg nach Slovenien, ob es hier eine Strasse nach Österreich gebe? Die Batterie seines Handys sei leer, so dass er das Navi nicht benutzen können.
«Nach Österreich? Nicht wirklich; es gibt links die Strasse, die über den Pass in das nächste Tal führt; aber die Autos dürfen nur bis zur Passhöhe fahren; von dort musst Du zu Fuss weiter.»
Wie weit es denn von dort sei, zu Fuss.
«Hm, ich denke, sicher 4 bis 5 Stunden; Du gehst besser wieder nach Zürich und versucht von dort ein Auto zu kriegen, so Richtung Chur.»
Ja, dass sei blöde, aber in Zürich sei es schwierig Autostop zu machen, die Stadt sei einfach zu gross. Er wolle eigentlich eher nach Italien.
«Am besten gehst Du zurück nach Schwyz. Hast Du was zu schreiben?»
Er stöberte in seinem Rucksack herum und brachte einen Kugelschreiber zum Vorschein. Ich könne hier auf die leere Innenseite seines Buches schreiben.
«Also, von Schwyz gehst Du nach Altdorf, dann Richtung Tessin, so nach Bellinzona, Lugano, Chiasso. Von dort über die Grenze nach Como, Richtung Verona, Venice und Triest. Dort ist die italienische Grenze nach Slovenien.»
Dankend stopfte er das Buch und den Kugelscrheiber wieder in den Rucksack.
«Woher kommst Du eingentlich?»
Aus der Normandie; er sei schon dreimal nach Slovenien getrampt, aber immer über Deutschland und Österreich. Diesmal habe er beschlossen, über kleine Alpenpässe der Schweiz nach Süden zu gehen.
Wir sprachen inzwschen französisch miteinander. Ob ich Musiker sei, fragte er und deutete auf das John Lenon T- Shirt.
«Nein, nein, aber ich liebe die Beatles, die Stones, Jimi Hendrix.»
Ob ich den ein Instrument spiele?.
«Ja, Gitarre und ein bischen Gesang.»
Er spiele Saxaphon und ein bischen Gitarre.
«Cool, wir proben jeweils am Mittwoch; so, wenn du in Zürich bist, nimm dein Saxaphon mit und schau vorbei. Hier meine Nummer, ruf einfach an. In meinen Kopf tummerln viele Ideen, und ein Saxaphon wäre schon cool.»
Ich schaute zurück; da stand Sam, wie er sich nannte, am Strassenrand und versuchte ein Auto zu kriegen, dass ihn wieder aus diesem engen Tal zurück nach Schwyz brachte.