Südlich von Arles erstreckt sich wie ein Dreieck die Camarque, eingerahmt von Rhône, petite Rhône und dem Meer.
Der Boden ist karg und salzig, weswegen nur extensive Landwirtschaft betrieben werden kann; auf den mit Kanälen und Graben durchzogenen Felder wird Weizen, Sonnenblumen oder Reis angepflanzt. Der Reisanbau ist nass, d.h. die Pflanzen, weiss, schwarz oder rot körnig stehen im Wasser; das ist wichtig, damit das Salz weiter nach unten gespült wird, wodurch im kommenden Jahr Weizen oder Sonnenblumen auf dem Feld angepflanzt werden können.
Oft wird aber das Land für die Zucht der Camarque Stiere und Pferde verwendet; in riesigen Gehegen weiden die Tiere das karge Gras ab. Die Pferderasse ist uralt, die struppigen, weissen Tiere sind sich daran gewöhnt, Schilf und Meeralgen zu fressen. Die schwarzen Rinder wiederum sind leicht an ihren Hörnern zu erkennen; diese sind nämlich nach oben gerichtet. Die Zucht erfolgt alleine des Stierkampfes wegen, der in Südfrankreich sehr populär ist; die Stiere werden nicht getötet, sondern der Stierkämpfer versucht das Blumengebinde auf dem Kopf und Ohren herunterzureissen. Die Auswahl der Tiere erfolgt nach einer strengen Selektion, nur die besten «Sportler» gelangen in die Arena, der Rest landet beim Metzger.
Auf einigen Weiden werden auch spanische Stiere gehalten, deren Hörner nach vorne gerichtet sind. Sie werden hoch gefüttert und später nach Spanien verkauft.
Beim Übergang Meer Land ist der Boden weiss und salzig; dieses Gebiet steht der Vögel, besonders der Flamingos wegen unter Naturschutz. Die Trockenheit hat auch hier die Lagunen schrumpfen lassen.
Last but not least ein déja vu mit St. Marie de la mère. Das Städtchen hat sich stark zu einem Touristen Hotspot entwickelt; beliebt ist Velofahren oder den Lagunen entlang reiten.