Feinmechaniker

Da fummelten die beiden mit den kleinen Instrumenten im Mund herum; derweil er mit einer kleinen Pinzette den überschüssigen Zement weg kratzte, versuchte die Assistentin mit dem Absaugschlauch das Wasser abzuführen, das sich immer wieder in der Mundhöhle sammelte.
«Jetzt kann es ein bisschen Weh machen, aber nachher gibt noch Bier. Oder willst du eine Spritze und nachher kein Bier?»
Auch so eine Geschichte, die sich so eingespielt hatte; die Termine wurden immer auf Randzeiten gelegt, damit nachher in der Kellerbar der Praxis noch bei Bier und Qualm über Gott und die Welt gelabbert werden konnte; es waren die üblichen privaten Themen wie Kinder, Familie, Lebenspläne usw.
«Schon ok, werde es überleben.»
Da lag der neue Zahn auf dem Tisch und wartete darauf, in den Mund einbetoniert zu werden; die beiden waren ein eingespieltes Team, so dass in kurzer Zeit ihr Werk vollendet war. Wirklich gute Arbeit dieser beiden Feinmechaniker.
Später zu Hause wurde fest gestellt, dass das Buch im Wartezimmer liegen gelassen wurde; hm, da hat wohl beim Verlassen der verrauchten Praxis zur späten Stunde etwas das Erinnerungsvermögen gelitten.