Die Halle war gähnend leer, vielleicht 20 Personen verloren sich an den Geräten und gaben sich Mühe, den Lockdown Speck wegzutrainieren.
Nur wer sich mit digitalen Medien auskennt, kann weiterhin das Angebot nutzen, da es aktuell eine Einschreibepflicht gibt, die nur via App erledigt werden kann, wodurch sicher gestellt wird, das den behördlichen Schutzmassnahmen Genüge getan wird. Ein spontanes Vorbeigehen wird vom Personal an der Eingangskontrolle rüde abgelehnt mit dem zarten Hinweis, dass alle Bedingungen auf der Website und App aufgelistet seien, als ob die willigen Sportler sich stündlich die Zeit nehmen würden, sich durch Ellen lange Anweisungen durchzulesen.
Nichts desto trotz wurde Lernfähigkeit an den Tag gelegt und dem Quälen der Muskeln stand nichts mehr im Wege; falls die Hinweise doch noch genauer gelesen worden wären, wäre vielleicht der Satz aufgefallen, dass die Garderoben geschlossen blieben und es deshalb von Vorteil sei, direkt im Sportanzug zu erscheinen, was durchaus sinnvoll ist, würde da nicht ein erstaunte Raunen im Grossraumbüro ausbrechen, wenn die Mitarbeiter im Sportdress zur Arbeit erschienen.
Die Halle war übrigens auch so leer, weil die meistens Studenten seit drei Monaten gar nicht mehr in der Stadt waren, da die Vorlesungen vor Ort gestrichen wurden.