So hoch ist der Betrag, wenn die Gewinnzahl am 19. Dezember in der Landeslotterie denn das gekaufte Los wäre. Das tönt natürlich nach wahnsinnig viel, aber umgerechnet sind das nur etwa 65000 $, also nicht der Rede Wert. Die Ticos sind sehr abergläubisch; so wird beim Kauf darauf geachtet, dass die Glückszahl oder das Geburtsdatum oder was auch immer vorkommt, eigentlich etwas, was auch andere machen.
Nun das gekaufte Los wurde im Land zurück gelassen, und falls tatsächlich es gewinnen würde, müsste das Geld zwischen Simon und Shiyun aufgeteilt werden, da die beiden im Reiseblog sich ein regelrechtes Wettrennen lieferten, wer zuerst den Beitrag mit einem Smiley bewertet.
Die Idee, einen Blog notabene auf spanisch zu führen, entstammt eigentlich aus den Gesprächen mit der Klassenlehrerin, und irgendwie machte es schon Spass, die Eindrücke des neuen Landes in einer Sprache zu formulieren, deren Schüler man gerade ist, auch wenn das Lesen für die spanisch sprechenden Freunde sicher grausam gewesen sein muss.
Überhaupt hat sich heraus gestellt, dass das Sprachniveau für das Herumreisen genügend ist, aber für Konversationen über tief schürfendere Themen fehlt doch ziemlich viel; nicht nur das Vokabular, sondern auch, dass mit einem gepflegten Kastillianisch in Costa Rica nicht viel anzufangen ist. Eine Unart der hiesigen Sprache sind Bandwurmsätze, das Abschneiden des letzten Vokale eines Wortes, das Verzichten auf das d in der Perfektform, was dann ziemlich portugiesisch tönt, und last but not least Coloquiales, Wörter, die nur hier gebraucht werden wie yodo für Kaffee, oder rocco für alt. Nun, sie gaben sich Mühe und sprachen langsam und irgendwie verstand man sich schon.