Chilla wollte unbedingt noch den Calypso König besuchen gehen.
Ob sie ihn den persönlich kenne?
Nein, aber in Costa Rica würde ihn jeder kennen; er sei schon über 100 Jahre alt, und wegen ihm sei dieser Musikstil, der von Schwarzen gespielt wird, bekannt worden.
Die Recherche ergab, dass sie von Walter Ferguson sprach, geboren 1919 in Panama und in den 30 er Jahren mit seiner Familie nach Cahuita ausgewandert.
Irgendwann entdeckte er sein Talent für Calypso, ein Musikstil, der aus Trinidad stammt und mit den angeheuerten schwarzen Plantagen Arbeiter ins Land kam. Er begann, die Lieder auf Kassetten aufzunehmen, die später vor gut 10 Jahren digitalisiert wurden. Der Staat ehrte ihm zu seinem 100. Geburtstag mit einer Briefmarke und nahm seine Lieder, die den Alltag beschreiben, in das kulturelle Vermächtnis des Landes auf; jährlich findet auch zu seinen Ehren ein Calypso Festival im Ort statt
Nun, wie war es?
Oh, er sitzt einfach im Schaukelstuhl, im Schatten der Veranda des Restaurants und döst vor sich hin; er ist ja auch schon 102 Jahre alt.
Der zweite, wichtige Musikstil an der Karibikküste, ist Reggae, mitgebracht wiederum von schwarzen Arbeitern, die aus Jamaika kamen. Ihre Lieder erzählen neben dem Alltagsleben auf dem Land und in den Ghettos der Städte auch von der fernen Erlösung in der Religion der Rastafari. Omnipräsent in den Bars ist Bob Marley, der mit seinen vielen Songs Heerscharen von Musikern inspiriert hat.
Irgendwie passt auch der schaukelnde Rhythmus perfekt in das schwüle Karibik Wetter, den Tag in einer Ecke vertrödelnd und den Leben auf der Strasse zusehend. Die Band befürchtete, dass nach der Rückkehr nur noch Reggae gespielt werden muss. Zu Recht, zu Recht😊