Take 5

«Ihr wollt doch Musik machen!» Felix sagte das etwas ironisch und amüsiert, nachdem die Band auch den 4. Take versifft hatte. Ja, der Tag lief gut, 3 Songs waren im Kasten und es blieb noch Zeit, etwas aufzunehmen, quasi ein Bonustrack, der gar nicht im Fokus stand. Klar, das Lied ist im Repetoir der Band, aber für die Studioaufnahmen wurde er nicht speziell eingeübt, da die Zeit zu knapp bemessen war.
Etwas ratlos stand die Truppe im Aufnahmeraum, dieses karibische Laidback Feeling wollte nicht so richtig zünden, vielleicht fehlte einfach die Ambiente von Hängematte, türkisblauem Meer und des Geruchs nach Gras. Sie probierten es nochmal, Take 5 und «it’s Allright», besser gehr heute einfach nicht.
Das Vorgehen war eigentlich immer gleich: die erste Aufnahme war eine Rohaufnahme des Songs, und falls diese ok war, wurde der Gesang darüber geklebt. Danach wurde zur Gesangsspur nochmals das Grundgerüst eingespielt, bevor Overdubs hinzugefügt würde. So bastelte man an einem Lied vielleicht 90 Minuten, bis die gröbsten Schnitzer weg waren.
Felix, der Besitzer und Tonmeister führte die Gruppe unaufgeregt durch die Tücken der Technik, korrigierte rhythmische Unschönheiten, bot Kaffee an, erzählte Anekdoten aus seinem Musikerleben, derweil die Band auf den Sofas rumlümmelte und mit der Gastsängerin Unsinn machte. Sie sang sehr gut, so dass bei einem Lied auf Backingvocals verzichtet wurde; es wäre schade um den Song gewesen, wenn ein rauchige Stimme da noch rein gewerkelt hätte.

« of 29 »

Die 2 Tage vergingen sehr schnell, 7 Eingenkompositionen waren verewigt und können auf die Welt losgelassen werden, für alle eine neue Erfahrung, und dank der doch guten Vorbereitungs ein gelungener Event.