Chiornico liegt auf der Hügelkuppe, die die mittlere Leventina von der unteren trennt; entstanden ist diese Hügelkuppe offenbar durch einen Felssturz, der das Tal blockierte und den Fluss Ticino zwang, einen neuen Weg nach Süden zu graben, wodurch die Biaschina Schlucht entstand. Durch dieses kleine Dörfchen mit sienen braunen Holzhäusern fliesst der Ticinetto, ein steiler Gebirgsbach, der das Val Chiornico entwässert. Die grossen Verkehrsachsen, Eisenbahn und Autobahn, untertunneln diese Blockade, nur die Wanderwege führen durch Kastanienwälder über die Kuppe.
Unten im Tal, am oberen Ende der unteren Leventina, liegt das Dorf Giornico, bekannt für sein Schlachtfeld in den Mailänderkriegen und bekannt auch für seine Weinberge, wobei letzteres ein Insidertipp ist. Vor gut 500 Jahren gab es da ein Gerangel um die Vorherrschaft des Tales zwischen den Innerschweizern und dem Herzog von Mailand; diese Kriege im Kontext der Grossmachtpolitik zwischen Franzosen und Habsburgern zogen sich über 30 Jahre hin, und brachten als eines der Ergebnisse die Vorherrschaft der Eidgenossen über die Leventina.