Da gibt es ihn noch, Augusto Giacometti. ein Cousin von Giovanni und damit auch verwandt mit den berühmten Söhnen von Giovanni, Alberto und Diego. Die beiden wuchsen zusammen auf und beeinflussten sich zu ihren Anfängen gegenseitig. Während Giovanni in seiner Heimat haften blieb, zog Augusto nach Paris und Florenz, lernte andere Maler und Geistegrössen kennen, und in der Strömung der Zeit wandelte sich auch seine Malerei vom Jugendstil über Symbolismus zu Neoimpressionismus. Da er ziemlich weltgewandt war, bekam er Aufträge von diversen Regierungen, Stiftungen und Ämtern; so bemalte er die Eingangshalle eines Amtshauses in Zürich, Fresken in der Universität Zürich, die Fenster von Kirchen in Chur, Küblis und anderswo.
Das Kunsthaus Aarau zeigt unter dem Titel «Freiheit und Auftrag» eine Werkschau; sie zeigt die Entwicklung seiner Arbeiten hin zum Neoimpressionisums, wobei teilweise auf den Gemälden gar kein Motiv mehr zu erspähen ist.
Die Geschichte des Kunstauses startet in der Mitte des 19 Jh. mit der Gründung des Aargauer Kunstvereins mit ersten Ausstellungen im Schlössli Aarau; der Verein kaufte fleissig Werke zeitgenössischer Künstler, allerdings dauerte es fast 100 Jahre, bis ein eigenes Museum gebaut werden konnte, das genug Platz für die inzwischen umfangreiche Sammlung bot; ein Erweiterungsbau vor gut 50 Jahren erlaubt es dem aktuellen Direktorium, grosszügige Expositionen auf 3 Stockwerken umzusetzen; auch die Cafeteria mit dem Buchshop sind sehr empfehlenswert.