Dehli

Das Flugzeug setzte bei Anbruch der Dämmerung auf der Piste auf; wir waren seit 8 Stunden unterwegs und alle dösten ein bischen vor sich. Die Kabine war geschwängert vom Zigarettenrauch, Armin sass neben mir, grün im Gesicht, da er dauernd in die Papiertüte kotzen musste.
Über dem Flughafen tauchte langsam die Sonne auf; es roch nach Diesel und Benzin, der Himmel war hinter einem gelb braunen Schleier aus Smog gar nicht zusehen. Ich bin da, dachte ich, angekommen.
Die Zollformalitäten gingen ohne Probleme von statten; kurze Zeit später warten wir in einer Halle auf Mr. Cook. Er war nach draussen gegangen, um Taxis zu organisieren.
Nach längerem Warten stand er wieder vor uns; draussen standen zwei der Taxis, Hindustan Ambassadors, wie ich später las, eine Eigenproduktion des Landes. Mr. Cook verteilte die Studenten auf die beiden Autos; er fuhr im vorderen Wagen, ich sass im zweiten vorne, und der Fahrer bekam die Anweisung, dem ersten Taxi zu folgen.
Vom Flughafen in die Stadt gab es eine Autobahn, die um diese Uhrzeit noch nicht stark befahren war. Unser Ziel war ein Guest House der Universität, um uns dort zu erholen, bevor es dann für einige in die Stadt, bzw. für den Rest der Gruppe mit dem Zug in den Süden ging.
Der Fahrer erklärte mir in diesem indischen Singsang Englisch, dass Rauchen im Auto strikt verboten sei; auf meine Frage warum, deutete er nur nach unten, wo meine Füsse auf einer Matte lagerten. Diese war durchtränkt mit Benzin und bereits begann sich die Sohlen von meinen Turnschuhen zu lösen. Ein kleines Streichholz und der Indientrip wäre schon nach dem Flughafen zu Ende gewesen.