Die Elektrifizierung der Eisenbahn vor über 110 Jahren, geboren aus der Not, da Kohle in der Schweiz des ersten Weltkrieges wegen knapp wurde, erforderte, dass auch genügend Strom zur Verfügung stand. Die SBB warf deshalb einen sehnsüchtigen Blick auf die Hochebene des Sihltals bei Einsiedeln, eine Landschaft geprägt von Hochmooren, Streusiedlungen und Wäldern; hier wäre ein Stausee sehr günstig.
Nachdem die Politik der Standortgemeinden dieser Idee den Segen gegeben hatte, begannen 1936 die Bauarbeiten, ein Jahr später wurde die Überflutung des Sees eingeleitet. Heute versorgt das Etzelwerk das Schienennetzt der Ost- und Zentralschweiz, ebenso wird auch die nahe gelegene Stadt Zürich mit Strom gefüttert, und der See ist ein beliebtes Naherhohlungsgebiet geworden.
Der Etzelpass, eine nicht sehr befahrene Transversale diente seit je her als Pilgerstrasse für die sündigen Katholiken, die im Endziel, dem Kloster Einsiedeln Hoffung und Erlösung für ihre Missetaten erwarteten; allerdings sind aktuell die Prozessionen zu Fuss vom Zürichsee zur Hochebene versiegt, die Autstrasse bringt in dieser Zeit die Suchenden schneller an ihr Ziel. Die spärlichen Wanderer ziehen an Kapellen wie St. Joseph oder St. Meinrad, an kleinen Marienschreinen oder Christuskreuzen vorbei, an Wiesen und Bauernhöfen und sehr selten an Waldrändern, was im Hochsommer hart; aber eben man muss für die Frömmigkeit halt leiden.