Mah Jongg ist das Spiel des Landes; es wird überall gespielt, zu Hause, draussen auf der Strasse vor den Läden, im Entrée Bereich der Wohnhäuser.
Es wird zu viert gespielt; die Spielsteine bestehenden aus verschiedenen Motiven (Bambus, Kreis, Zahl, 4 Winde und drei Drachen) werden als 4 eckige Mauer aufgebaut, die die chinesische Mauer symbolisieren soll. Von dieser Mauer erhält jeder Spieler 13 Ziegel. Das Ziel ist, möglichst schnell seine Ziegel los zu werden. Die Regeln erscheinen am Anfang etwas kompliziert, doch man lernt schnell, welche Kombination nötig ist, um seinen eigenen Steinvorrat abzubauen.
Es gibt unzählige Variationen, man kann die abgelegten Steine zählen, mit Stäbchen die Punkte notieren etc. Ich habe vieles nie kapiert, oft wird auch eine fixe Rundenanzahl fest gelegt.
Unten in der Parterre Wohnung eines jeden Wohnblockes wohnt die Hauswartsfamilie; sie machen den Vorplatz sauber, leeren den Müll weg, der durch eine Klappe nach unten geworfen werden kann, putzen vielleicht das Treppenhaus und oft verkaufen sie auch noch Getränke und Snacks.
Jeden Nachmittag fand sich der ehemalige Schwiegervater ein und spielte mit den Damen der Hauswartsfamilie Mah Jongg, trank aus einer Theromflasche Tee; es wurde um kleine Geldbeträge gespielt, so 10 Yuen oder so. Beim Abendessen konnte man an seinem Gesicht ablesen, ob er gewonnern hat.
Auch der Schwager spielte Nächte lang mit seinen Freunden; abwechselnd wurde immer in einer anderen Wohnung gespielt. Am Morgen war diese zugequalmt, auf Tisch lagen Flaschen herum und er war meistens mürrisch, weil er verloren hatte.
Ich kaufte später ein solches Spiel und wir spielten es zu dritt.
Kürzlich lungerten drei Freunde bei mir herum und zur vorgerückten Stunde stellten wir das Spiel auf; ich hatte inzwischen die Regeln leider vergesssen und wir schufen halt neue.