Sonntagskleider

Das Handy klingelte; ich war nicht sicher, ob es klappen würde und hatte den Zeitpunkt und -ort extra online auf arabisch übersetzen lassen und wartete nun auf ihr Eintreffen. Es war Burhan, der mir versuchte mitzuteilen, dass sie da seien und mich suchten. Ich war sehr erleichtert, da ein erster Versuch irgendwie nicht verstanden wurde und ich schon einmal vergeblich auf die beiden gewartet hatte.
An der Haltestelle der Strassenbahn sah ich, dass sie ihre besten Kleider angezogen, als ob der Besuch des Botanischen Gartens ein besonderes Ereignis wäre; sie waren auch etwas schlapp, da sie schon vor dem vereinbarten Zeitpunkt durch die Strassen schlenderten und Schaufenster anstarrten. Haima wollte im Park nur noch auf der Sitzbank verweilen, ausruhen und die Sonne geniessen, derweil wir einen Rundgang unternahmen, die hübschen Plexiglashäuser, Teiche, Beete und Büsche bewunderten. Burhan kannte doch ein paar Pflanzen wie Citrusgewächse und Kaffee, wahrscheinlich aus seiner früheren Tätigkeit als Gemüsehändler. In seiner Heimatstadt habe es auch viele öffentliche Gärten gegeben, und nein, für Deutsch Unterricht würde die Zeit nicht mehr reichen, obwohl die hübsche Cafeteria zum Anschauen der Videos über Nico in Deutschland dazu einladen würde; sie müssten in einer Stunde in Örlikon sein. Weswegen war mir nicht so klar, aber ich anerbot, sie ein Wegstück zu begleiten. Mit der Strassenbahn ging es durch die ganze Stadt und während der langen Fahrt dämmerte mir, dass sie vor dieser fremden Stadt Angst besassen und sie überhaupt nicht kannten. In Örlikon nämlich wussten sie von einem Gemüseladen und nahmen den weiten Weg unter die Füsse, um für das Wochenende einzukaufen.


Eine andere Geschichte wurde auch erst nach späteren Telefonaten erhellt; die Familie hatte gezügelt und wohnte jetzt in der Stadt, notabene am anderen Ende von Örlikon in Leimbach. Ich werde so die wöchentlichen Berliner an einen neuen Ort bringen.

Tags im Museum

Das Zoologische Museum der Universität Zürich ist überaschend sehr kinderfreundlich. Erwartet wurde da eine verstaubte Sammlung von ausgestopften Tieren, die hinter Glasvitrinen zu den spärlichen Zuschauer glotzen. Stattdessen sind überall im Museum Kinderecken mit Tischen Malbüchern, Puzzles, Spiele, Mirkoskopen, Schautafeln und anderes verteilt. Es war sehr erfreulich, wieviele Familien mit ihren Sprösslingen sich vergnügten und by the way, die Präprate und Skelette ansahen und an einer Forschungsschnitzeljagd teilnahmen.

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«Das Zoologische Museum der Universität Zürich trägt mit seiner Dauerausstellung, den Sonderausstellungen, zahlreichen Veranstaltungen und Angeboten – auch für Schulen und Gruppen – zur Information und zur selbständigen Meinungsbildung in der Öffentlichkeit bei. Dabei weckt es das Bewusstsein und die Begeisterung für die Schönheit, die Vielfalt und den Wert der Natur. Das Museum versteht sich als Schaufenster der Universität und fördert in breiten Bevölkerungskreisen das Verständnis für die universitäre Forschung und deren Arbeitsweisen. » (UZH 2019) Die aktuelle Sonderausstellung zeigt Fotografien zum Thema Wasser, eingeteilt in die Bereiche Wasser und Tiere, Wasser und Pflanzen, Wasser und Gesteine und Wasser und Eis.

Nebel am Greifensee

Für Schwarzweiss Fotografie war das Wetter fast ideal, vielleicht noch etwas dichterer Nebel wäre wünschenswert gewesen; für das Biken rund um See war es doch schon etwas frisch, dennoch liessen sich viele nicht abschrecken, sich mit oder ohne Handschuhe und Mütze auf die Piste zu wagen, was für den Fotografen (Mütze und Hanschuhe) auch eine gute Idee gewesen wäre.

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Fernsicht

Die Fernsicht ist wirklich hübsch, der Blick schweift vom Zürichsee über das Zürcher Oberland, dem Appenzellerland bis hin zum Bodensee. Allerdings muss dieser Ausblick auch hart erabreitet werden; gut 7 Stunden dauert die Rundwanderung durch bunte Wälder, Kuhweiden (Gott sei Dank ohne Kühe), Alpwiesen, Felshänge, was aber bei diesem Herbsttag offenbar für viele kein Problem zu sein schien; entweder von Amden her oder dem Toggenburg strebten die Gruppen dem Gipfel entgegen. Teilweise stockte der Aufstieg auf den letzten 300 Höhenmeter ein bischen, da Familien, Senioren und sogar Hunde sich bereits wieder auf dem Abstieg befanden und der Wanderweg in diesem Abschnitt doch schmal und steil ist.

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sunday morning

On the sunday morning sidewalk
Wishing lord that I was stoned
Cause therels something in a sunday
That makes a body feel alone
And there’s nothing short of dying
Half as lonesome as the sound
On the sleeping city sidewalk
Sunday morning coming down
(Johnny Cash)

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Animal bill of rights

Die Tische am Belvue waren in einem Halbkreis aufgestellt; hinter jedem stand eine Person, eingehüllt in einem weissen Plastikanzug und hielt ein oranges Transparent in die Höhe, auf dem Rechte für Tiere gefordert werden, was ja per se nicht schlecht ist.
Es ist deshalb auch anzunehmen, dass diese Gruppe Vegetarier und Unterstützer von amnesty international sein müssen.