Stellvertretend sei der Bach Goldach erwähnt, der auf gut 1100 m.ü.M. entspringt, sich in einer steilen Hügellandschaft, wo ebene Flächen ein rares Gut sind, den kurzen Weg in Richtung Bodensee bahnt und bei Rorschach in den See mündet. So trennt der Bach zum Beispiel die beiden Dörfer Rehtobel und Trogen, die zwar praktisch neben einander liegen, aber eben durch das 200 Meter tief gelegene Tobel getrennt werden, was für die Wanderer bedeutet, 200 Höhenmeter hinunter und 200 Höheneter wieder hinauf zu gehen. In dieser coupierten Hügellandschaft stehen, wo immer es geht, diese typischen Häuser einzeln oder, falls es etwas flach ist, wurde eine Kirche und ein paar Häuser gebaut. Meistens wird Graswirtschaft betrieben, Kuhwirtschaft oder häufig Schaf- oder Ziegenhaltung.
Am Morgen unten am See nieselte es noch, die Wolken hingen tief. Auf dem Weg hinauf ins Appenzeller Land wird das Schloss Wartegg gestreift; erbaut im 16 Jh. beherbergt es heute ein Ferien- und Seminarhotel. Nach Überwinden der Hügelkrete und des Mattenbaches taucht Heiden auf; dieser hübsche Kurort verdankt seine Bekanntheit den Molkekuren, die in der Mitte des 19 Jh. den kranken und pseudokranken Städter angeboten wurden. Heute wirbt der Ort mit dem Slogan «Luftkurort» und scheint immer noch beliebt zu sein.
Vorbei an den steilen Hügel, Kühen, Schafen, Ziegen, Holzhaufen und Häusern wird Trogen erreicht; geachtet ist das Dorf für das 1946 gegründete Pestalozzidorf. Bis zur Abschaffung der Landsgemeinde 1997 wurde alle 2 Jahre hier die Jahresversammlung des Kantons Appenzell Ausserrhoden abgehalten; der Platz wird umrahmt von den sogenannten Zellweger Palästen; die Familie Zellweger kam zu ihrem Reichtum als Leinenhändler, d.h. sie kauften den armen Bauern zu einem Spottpreis ihre Heimwebsachen ab und verkauften diese in der nahe gelegenen Stadt. Mit dem Geld liessen sie rund um den Landgemeindeplatz steinerne Prachtsbauten errichten, in denen heute ein Teil der kantonalen Verwaltung unter gebracht ist.