Zeglingen

Irgendwo wurde der Wegweiser übersehen, und als es bemerkt wurde, war es etwas zu spät, weswegen der Weg ins Tal nach Zeglingen fort gesetzt wurde, einem Dorf, das nicht unbedingt zu touristischen Höhepunkten des Landes gezählt werden darf.
Bis dahin verlief der Weg über gut ausgebaute Waldstrassen den Höhenzügen der Hügel entlang, vorbei an den Passübergängen Saalhöhe und Schafmatt, vorbei an den Hochspannungsleitungen, die die Hügel queren und den Strom der Kraftwerke in die Industrieregion im Nordwesten bringen, vorbei auch an den Grenzmarkierungen der Kantone, wobei besonders der Kanton Solothurn Wert auf sein Staatsgebiet liegt und immer wieder mit den Steinen auf die Besitzansprüche hinweist.
Auf dem Aussichtspunkt Geissflue sind die Dörfer unten klein und winzig, die gelben Rapsfelder stechen hervor, im Hintergrund die Wolkenbänder über dem Schwarzwald. Nie wäre es in den Sinn gekommen, ebenfalls in so einem kleinen Dorf zu stranden, wenn eben nicht der Wegweiser übersehen wurde.

« of 27 »

In Zeglingen gab es da die Optionen mit dem Bus oder zu Fuss nach Läufelfingen zu gelangen, oder den Weg zum Tagesziel Trimbach zu suchen, was auch gemacht wurde.
Hm, am Abend war der Sänger und Gitarrist der Band etwas unbrauchbar in der Probe.

Hamburger & Co

Sie standen am Drahtzaun und starrten den Wanderer an, der da vorbei schlenderte, eine Herde von etwa 20 Rindern in verschiedenen Fellfarben und – mustern, eher neugierig als aggressiv. Irgendwann begannen sie neben dem Spaziergänger nebenher zu trotten, vielleicht, weil sie annahmen, dass er der Bauer sei und sie vor dem drohenden Regen in den Stall zurück führen würde, vielleicht auch, weil sie seine Gedanken lesen konnten, die beim Betrachten der Tiere unwillkürlich zu Hamburger und anderen Grillsachen auf Tom’s Grill schweiften, was wiederum die Viecher nicht besonders lustig fanden. Wer weiss, wer weiss.

Schindlergut

Irgendwie ähneln sich die Geschichten der Parks in der Stadt; so liess die Tochter des Seidenfabrikanten und Eisenbahnpioniers Escher am rechten Limmat Ufer eine Villa mit grosszüger Parkanlage erbauen; damals gehörte die Parzelle der Gemeinde Unterstrass, die erst 1893 in die Stadt eingemeindet wurde. Über 100 jahre später gelangte das Areal in Besitz des Kantons, bzw. der Stadt, die das Gelände anders nutzen wollte, was jedoch in einer Volksabstimmung unterrsagt wurde.

No Images found.

Nach der Umgestaltung des Parks vor 30 Jahren beherbergt er heute Liegewiesen, Spielplätze, Ruhebänke, Grillstellen, schattige Baumgruppen und das Gemeinschaftszentrum fürs Quartier; in der ehemaligen Fabrikantenvilla residiert aktuell das Rote Kreuz des Kantons Zürich. Die Lage ist idyllische, nicht überbevölkert; gegen den Fluss hin macht sich leider aber doch die innerstädtische Autobahn zum Milchbucktunnel bemerkbar.

Prinz

Es tat richtig gut, diesen «Zwetschgenschnaps» runterzukippen, ein kleiner Aufwärmer an diesem nasskalten Frühlingstag; das Aroma ist exzellent, weswegen die Etikette einer genaueren Prüfung unterzogen werden musste: Marillen Schnaps aus Österreich, ein süffiges Getränk, das da der Hausherr sich angelacht hat und jeweils direkt aus dem Vorarlberg holen geht.  So nach dem zweiten Glas begann die Wärme in die klammen Knochen und Zunge zu strömen und die aufgetauten Lebensgeister widmeten sich dem Hauptzweck der Einladung, den selbst gemachten Würsten und Burgern des Gastgebers, dem Smalltalk mit den weiteren Gästen, dem Blick auf den grossen Flachbildschirm mit irgend so einem Snookerwettkampf, im Hintergrund dröhnte eine Metalband aus den Lautsprechern, draussen im Garten dampfte der Grill vor sich hin, aus dem Kühlschrank wurde Biere gereicht, die Azubis zogen es vor, sich mit Mineral und Cola zufrieden zu geben, die lauten Plappermäuler kauten auf den bekannten Themen herum, die leiseren starrten auf ihre Handies, wohl in der Hoffnung, das von dort eine Botschaft erscheinen würde. Irgendwann tauchte noch ein Nachbar auf und erzählte Geschichten von und über Schottland, womit eine Brücke zum Thema Whiskey und anderen Alkoholikas gelegt worden war.
Nur die Kälte wollte nicht so richtig weichen, schade für die Mühen. Und ja, auch Vegetarier dürfen manchmal Ausnahmen machen.

Gegenwartskunst

Wie kann man sie verstehen, wenn die Gegenwart schon so kompliziert ist?

« of 9 »

Pfannenstielweg

Ein hübsches Naherholungsgebiet vor den Toren der Stadt ist der Pfannenstiel, ein Hügelzug entstanden im Tertiär und etwas zurecht geformt in der letzten Eiszeit durch den Linthgletscher.
Das Gebiet ist gut erreichbar und von Wald- und Wanderwegen durchsiebt, genutzt von Forstwirtschaft, Spaziergängern, Reitern und offenbar sadistisch angehauchten Mountainbikern, die sich zuerst die gut 400 Höhenmeter hoch quälen, bevor sie das Panorama auf dem Aussichtsturm geniessen können, falls überhaupt.

« of 31 »

Der Aussichtsturm steht erst seit 30 Jahren dort oben; früher tat er als Übertragungsturm für Fernmeldesignale auf dem Bachtel seinen Dienst, bevor er abgebaut und eben quasi in der Nachbarschaft wieder hingestellt wurde. Die Aussicht wäre noch hübscher, wenn das windige Wetter nicht etwas die Stimmung getrübt hätte.

Küttigen

Eigentlich wäre oben auf der Passhöhe Schluss gewesen; aber da der Bus erst später kommen würde und die Wanderung nicht so hart war (pan comida wie die Spanier zu sagen pflegen), wurde noch das Stück ins Tal, runter nach Küttigen in Angriff genommen. Das Dorf ist eine Vorort Gemeinde von Aarau, an den Hügelausläufern gelegen und eigentlich nicht der Rede wert.

« of 23 »

Obwohl die Bise wehte, waren doch Wanderer und Mountenbikers unterweges, vorbei an der Linde von Linn, die gemäss Schautafel 800 Jahre alt ist, mehrmals vom Blitz getroffen wurde und immer noch erhaben über der Hügellandschaft thront. Der Vorfrühling lässt vorallem Bärlauch aus dem Boden spriessen, ein Zeichen für den Kalkgehalt des Untergrundes und ein Wink mit dem Zaunpfahl für die Pesto Rezepte mit diesem Kraut.