En la playa

Morgens um 9 gibt es noch nicht viele Badende, der Strand zieht sich über 2 bis 3 Kilometer der Bucht entlang gegen Süden. Oberhalb der Sandlinie bieten vorallem Surfschulen ihre Dienste an, unterbrochen durch ein paar Bars und Restaurants. Das Leben ist beschaulich hier, vielleicht dem Klima geschuldet, heiss und feucht. Die Szenerie ändert sich gegen Abend, etwas belebter, etwas mehr Touristen, die am Strand gammeln oder in den Strandbars sich einen Drink genehmigen. Es kann sein, dass auf Grund der Pandemie viele Gäste aus der USA Angst haben, hierher zu kommen, oder dass jetzt kurz nach der Regenzeit einfach noch nicht Saison ist. So nach ein paar Tagen ist der Rhythmus gefunden, man kennt die Restaurants, hängt unter Bäumen in der Strandbar, verträumt die Zeit im Meer oder im Liegestuhl.

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Parks, Museen, und wo fährt der Bus?

Aus Gründen der Beqemlichkeit wurde der im Reiseführer vorgeschlagene Besichtigungdpfad abgespult, d.h. mit dem Bus zum Bahnhof atlantico und dann rein ims Getümmel, durch den parque nacional runter zum museo nacional, das geschlossen war; weiter durch den parque Espana zum Musikpavillon, bis zufälligerweise das museo del Oro emtdeckt wird, das umbedingt besucht werden wollte. Ausgestellt ist die Entwicklung und Verarbeitung des Goldes vor dem Eintreffen der Spanier im 15. Jh. Der Verwendungszweck war Schmuck wie Armreife oder Halsbänder, Symbolstücke wie z.B. kleine, flachgedrückte Frösche, die vielleicht zu religiösen Handlungen verwendet wurden. Hübsch ist der Darstellung des Alltages der Indios in lebensgrossen Wachsfiguren. Mit der Ankunft der Europäer änderte sich die Bedeutung des Goldes radikal; die Spanier verschifften es nach Europa, die Kultbedeutung der Indios war ihmen egal.

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Das Jademuseum wurde nicht gefunden, man liess sich durch die Fussgängerzone treiben, vorbei an den gleich monotonen Einkaufsläden, die irgendwie in den südlichen Ländern überall gleich aussehen.
San José besitzt keinen alten Stadtkern, die Strassen und Häuser sind quadratisch angeordnet, die Namen der Strassen lauten caille 1, caille 2 etc., was nicht so wichtig ist, da es sowieso keine Schilder gibt. Ein kleines Problem stellt sich dann doch: herauszufinden, wo der Bus fährt. Nun gemäss Angaben gleich neben dem hübschen Postgebäude. So gab es auch das Schild parada des buses, aber ob hier der gewünschte fährt, ist ungewiss. Geduldig wird gewartet, bis dann nach einer Stunde der gesuchte eintrifft. Irgendwie doch Glück gehabt.

 

Fettleibigkeit

Etwas, was auf den Strassen der Stadt auffällt, ist, dass die Ticos ziemlich beleibt sind. Gemäss einer Statistik sind 25 % der Bevölkerung zu dick, das ist zwar weit weg von den Zahlen der USA und Mexiko; dennoch hat sich der american way of life sehr negativ bemerkbar gemacht, zuviel fast food und zuwenig Bewegung. Was wundert es, da an jeder Ecke ein Schnellimbiss steht, der Fett- und Zucker haltiges Zeugs verkauft.

Museo del arte

Irgendwann war der Stadtflughafen zu klein und es wurde ein neuer, grösserer draussen vor den Toren der Stadt gebaut. Das brache Gelände wurde umgenutzt, die Rollbahn verwandelte sich in eine Grünoase, im ehemaligen Flughafengebäude nistete sich das Museum für Kunst ein. Das Gebäude ist sehr hübsch, vorallem der Salon Dorado ist gut restauriert und verströmt eine Ambiente der goldenen 20 er Jahre.
Die ausgestellten Werke sind ein Querschnitt einheimischer Künstler, klein aber fein.

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Pinto tipico

Aus historischen Gründen ist das Frühstück ziemlich nahrhaft; da die Bauern früh morgens auf die Felder arbeiten gingen und heute noch gehen, brauchten sie eine kräftige Mahlzeit für die schwere Feldarbeit.
Als Grundstock dient ein Reis- und Bohnengemisch, ergänzt durch Fleisch, Eier, Früchte etc.

Typisch ist zum Beispiel als Beilage Schinken oder Käse, frittierte Eier, Sauerrahm, gebratene Bananen und frittiertes Brot. Und claro, Kaffee oder Tee.

Der Garten des Sr Lopez

Es ist Regenzeit hier in Costa Rica, d.h. Wolken ziehen vom Pazifik übers Land, regnen sich am Gebirge aus. Es ist mehr ein Nieselregen, der da das Land mit Feuchtigkeit versorgt, unterbrochen von blauen Himmel mit der gleissenden Sonne, wodurch die Erde zu dampfen beginnt, die Bewegungen des Körpers schlapper werden.
San Jeronimo ist ein Vorort der Hauptstadt, hügelig und etwas abgelegen. Das steil abfallende Gelände wurde vor 10 Jahren gekauft, mit einem hübschen Haus versehen und, was den Garten betrifft, völlig umgestaltet. Weideten hier früher Kühe, wachsen heute Citrusbäume, Bananen, Kaffesträucher, Beeren, Gemüse und Zierpflanzen; alles wuchert wie Unkraut, weswegen der Gärtner aus Nicaragua das Zeugs einmal pro Woche ausreissen muss. Nur in der Trockenzeit im Sommer leiden sie ein bischen und warten darauf, dass Sr Lopez mit dem Schlauch sie wieder bewässert.

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James

Hurra, nach gut zweieinhalb Stunden war es endlich vorbei; kein Geschüttelt und Gerührt mehr, kein «Meine Name ist Bond, James Bond». Ob man den aktuellen Film auch unter der Kategorie Komödie ablegen könnte, ist zu diskutieren, dennoch dürfte er auf Jahre hinaus die goldene Himbeere gewinnen für die dürftige Story, den teilweise miserabel inszenierten Action Szenen, dem rührenden Schluss mit Sonnenuntergang und Feuerwerk und den sinnlosen Dialogen. Lebwohl, James, und getraue Dich ja nicht, nochmals wieder aufzuerstehen.

MFO

18 Meter hoch ist das Stahlgerüst, das vor gut 20 Jahren auf einem Teil des ehemaligen Fabrikgeländes hingestellt wurde; im Zuge der Umnutzung wurde da dieser moderne, vier eckige Park konzipiert, begehbar auf Eisentreppen mit Aussicht von oben auf die Backsteinbauten der Umgebung.

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Er liegt etwas versteckt, wodurch er wenig besucht wird, aber eine spannende Konstruktion im Norden der Stadt.

Boxer Beer

Die Auberge gegenüber dem Bahnhof war noch geöffnet, der Zug würde erst in 30 Minuten eintreffen, genug Zeit auf der Terrasse mit einem Bier den etwas asugelaugten Körper wieder zu beleben. Es war schon etwas dunkel und kalt geworden in der Areuse Schlucht, zurück gelegt waren da drei Stunden auf teilweise nicht mehr sichtbaren Waldwegen, alles entlang des Grates des Fõret de Freteureles, wobei eine kleine Wehmut mitschwang, auf dem Col de la Tourne nicht den Bus genommen zu haben, womit dieser endlos lange Weg durch den Wald erspart geblieben wäre.

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Der Morgen hatte frisch begonnen, in der Nebelsuppe des Mittellandes herrschten frostige 0 Grade und die Aussicht auf die letzte Etappe der Jura Wanderung diesen Jahres war trübe; jedoch oben auf den Höhen hatte die Sonne die weiten Flächen und Weiden schon aufgewärmt, was viele Neuenburger zu einem Picknick einlud, bzw. zu einem Besuch der Gaststätten oben auf den Hügeln. Die Rundsicht vom Tète de Ran und des Mont Racine auf das Mittelland und die Alpen ist bei diesem klaren Herbstwetter traumhaft; auf ihren Wolldecken liegend, ein Grillfeuer anzündend starrten die Romands auf die Ebene, räkelten sich oder dösten in der Sonne.
Das Bier war ein Boxer Beer, hergstellt in Yverdon und schmeckte köstlich.

Campari Soda

I nime no e Campari Soda
Wit unger mir ligt s Wulchemeer

Der erste Flug war gleichzeitig auch einer der längeren: von Genf nach Bombay, damals mit den Studenten, damals auch, als es im Jumbo der Air India noch ein Raucherabteil gab, abgetrennt mit einem Vorhang  und wir uns natürlich alle dorthin pflanzten, während des langen Fluges die Kabine mit dem blauen Dunst schwängerten und am Schluss ein Student in die Tüte kotzen musste und ziemlich bleich in Indien aus dem Flugzeug wankte. Es war aufregend, so in die dunkel Nacht nach unten zu starren, die kleinen Lichter irgendeiner Stadt in Afghanistan oder wo auch immer zu sehen.

Dr Ventilator summet liislig
Es isch als gäb’s mi nüme meh

Später kamen dann die Flüge nach China dazu, diese endlose Weite über Sibirien, wo das Flugzeug nur ein Punkt auf der Landkarte ist und alle 10 Minuten oder so eingeblendet wird, wo gerade auf der Erde die Sonne aufgeht, so zum Beispiel über Alaska, derweil draussen alles schwarz schien, was ziemlich irreal war. Die Tochter schlief in ihrem Sessel eingewickelt in einer  Wolldecke, gesättigt durch Filme, Essen, Kinderbücher oder was auch immer, derweil die Schlaflosigkeit, die Kälte in der grossen Höhe und das Starren auf den Bildschirm zu einer gewissen Paranoia führte.

I gseh dür’s Fänschter zwöi Turbine
S Flugzüg wankt liecht i dr Luft

Ein Horroflug war von Dublin zurück nach Zürich, als die Maschine von Air Lingus in Turbulenzen geriet und einfach absackte, was nicht besonders eine grosse Reaktion hervor rief, da die meisten Passagiere in der Flughafenbar in Dublin ziemlich gebechert hatten und der Absacker des Flugzeuges in der Unschärfe des Alkohols gar nicht so bemerkt wurde. Immerhin spendierte die Crew dann doch noch als kleinen Tröster ein Bier oder Whiskey, was dankend auch angenommen wurde, womit die Reisenden noch angetrunkener in Zürich aus dem Flugzeug torkelten.

Dür’s Mikrofon seit dr Copilot
«On your left, you can see Malaga Belfort through the dust»

Und heute ist Fliegen Alltag, man reist übers Wochenende irgendwohin, Shoppen nach New York, oder Wochenendtrips nach Spanien, Ferien in fremde Länder, lesend, schreibend, trinken, essend, schlafend, aus dem Fenster sinnierend die Zeit tot schlagend, bis die Pneus auf der Landebahn aufsetzen

I nime nu e Campari Soda

Das Lied erschien 1977 und wurde vor gut 20 Jahren wieder entdeckt; im Keller raspelte die Band das Stück runter, laut, dreckig, punkig.