Nicht jeder darf sagen, was er will

Da strömten sie aus dem Tram, bewaffnet mit Kartonschildern und Transparenten, junge Damen mit ihrer Lehrerin. Gleichberechtigung jetzt, gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Die Stimmung war ausgelassen, fast wie bei einem Open Air.
Zielstrebig steuerte die Gruppe dem Sechseläuteplatz entgegen, wo bereits viele Ladies sich tummelten, um lauthals gegen die Ungerichtigkeit der Gesellschaft zu protestieren.
Auf dem Bellvue fuhr die Polizei vor, der Krankenwagen war auch schon da. 4 Beamte umringten einen Mann, der auf Grund übermässigen Alkoholkonsums ausgetickt war und nur noch in der Gegend herum schrie. Sie versuchten, ihn zu beruhigen, was jedoch alles nur noch schlimmer machte. Er brüllte und beschimpfte die Beamten, so dass die Sanität ihm schliesslich eine Beruhigungsspritze gab und in den Krankenwagen verfrachtet.

D Friiheit isch äs Guät wo jedä red was er z redä hätt
Abr nüd jedä wo brüllt därf schreiä was er wett

Somehow crowded

Ach ja, die Kathedrale zu Sevilla soll auch erwähnt werden, ein riesiger gotischer Steinhaufen, gleich neben dem Alcazar.
Gebaut als Dank für den Sieg über die Mauren wurde sie an Stelle der Moschee erbaut und ist heute die dritt grösste Kirche der Welt.
Es tummeln sich hunderte von Besuchern im Innern, das 42m hoch umd ziemlich düster ist, typisch gotisch eben.
Irgendwo befindet sich auch das Grab von Christoph Kolumbus, wahrscheinlich dort, wo sich die Horden drängeln.
Sehr hübsch ist die Giralda, der Glockenturm der Kirche; ursprünglich war er das Minarett der Moschee, viereckig, 80m hoch, und statt Treppen gibt es eine Rampe.

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Oben wird die verwinkelte Altstadt mit den kleinen Häusern sichtbar, die nördlich der Kathedrale liegt und bis zu den Progromen im Spätmittelalter das Judenviertel war. Es ist leider ein Leichtes, in diesen schmalen, krummen Gassen mit den weiss gekalkten Häusern den Überblick zu verlieren, trotz google maps.

Cordoba

Cordoba ist mit dem Zug sehr gut erreichbar, so dass es empfehlenswert ist, von Sevilla oder Malaga aus einen Tagesausflug dorthin zu machen.
Die Stadt liegt 100 km nordöstlich von Sevilla, am Fluss Guadalquvir gelegen; zur Zeit der Mauren war sie mit ca 200000 Einwohnern eine der grössten Europas und berühmt für Wissenschaft, Kultur und Toleranz.
Der Zug war gefüllt mit Tagesausflüglern, die nur der Mezquita wegen nach Cordoba fahren.
Diese riesige ehemalige Moschee wurde vor knapp 1000 Jahren gebaut und wäre heute die drittgrösste der Welt. Imposant ist die monumentale Gebetshalle mit ihren hunderten von byzantinischen Säulen.
Nach der Eroberung der Stadt im 13. Jh. begann die Umnutzung, die Kastiller bauten einfach 2 Kirchen in den Gebetsraum hinein und schmückten die Seitenwände mit Heiligenbildern.

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Rund um die ehemalige Moschee liegt die hübscbe, kleine Altstadt von Cordoba, enge Gassen, weiss gekalkte. drei stöckige Häuser.
Die Touristenmassen sind gross, oft in Reisegruppen unterwegs, mit Stadtführer wälzen sie sich durch die Strassen und der Moschee; die Läden in der Nähe der Attraktion verkaufen nur Souvenirs, keine Bar, kein Restaurant; drei Querstrassen weiter hinten ist es ruhig und wieder spanisch gemächlich.
Leider liegt der Bahnhof doch ein Stück ausserhalb.

Plaza de Cuba

Schleppte mich entkräftet zum Pub und bestellte eine pinta; da setzten sich neben an 2 Schweizer hin, studierten die Getränkekarte und jammerten, dass es kein Schweizer Bier gibt; sie hätten so gern ein Calanda getrunken.
Oh Mann!

Alcazar

Obwohl erst um halb zehn geöffnet wird, gibt es schon hunderte von Touristen, die brav Schlange stehen. Ursprünglich als maurische Festung errichtet und später um Paläste erweitert, zeugt sie von der grossartigen islamischen Handwerkskunst; bunte Keramikkacheln, Steischnitzereien, riesige Wandteppiche, verspielte Innenhöfe mit Teichen und Springbrunnen.
Ausserhalb der Palastanlage liegt ein wundervolles Gartenareal, viele Hecken, gekachelte Sitzbänke, Wasserspiele, hohe Bäume, die Schatten spenden. Nur wenige Besucher verlieren sich in der Anlage, die von einer hohen Mauer umschlossen ist.
Seit über 30 Jahren gehört dss Gebiet zum Unesco Kulturerbe und ist sicher einer der Höhepunkte von Sevilla.

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Parque Maria Luisa

Südlich der beiden Sehenswürdigkeiten Kathedrale und Alcazar liegt der grösste Park der Stadt, der Parque Maria Luisa. Ursprünglich in Privatbesitz wurde er vor gut 120 Jahren der Stadt geschenkt, umgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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Einige der bestehenden Gebäude werden als Museen weiter benutzt, so das Archäologisches Museum und das Museum der Künste und der volkstümlichen Bräuche; besonders wenn die Temperaturen über 35 Grad steigen, empfiehlt es sich, Zuflucht in den kühlen Gebäuden zu suchen, zumal diese in der Nachmittagszeit Menschen leer sind.
Im ersteren Museum werden Fundstücke aus der Zeitspanne Bronze- bis und mit Römerzeit gezeigt, hübsch sind die bemalten Tonvasen, in denen wohl Wein oder Olivenöl transportiert wurde.
Im Museum für Volkstumkunde sind liebevoll Handwerksstätten rekonstruiert worden, wie sie vor gut 200 Jahren ausgesehen haben, z.B. die Werksätte eines Gitarrenbauers, eine Mühle, eine Bäckerei usw. Diese Schauzimmer sind sehr Detail getreu und mit viel Sorgfalt aufgebaut.
Ein anderes Museum, das des Gebäudes wegen empfohlen werden kann, ist das Museum Archivo General de Indias, das neben der Kathedrale liegt.
Im Inneren befindet sich die berühmteste Sammlung der Welt von Aufzeichnungen, Tagebüchern, Kartenzeichnungen und anderen Dokumenten, die die Entdeckung Amerikas belegen, sowie dessen Erkundung, Eroberung und der Kolonialisierung dessen, was man unter “Der neuen Welt” kennen lernte.

google maps

‹Nach 20 Meter ist der Eingang rechts.› Das meint wenigstens google maps; da war zwar nur eine Mauer, aber da google immer recht hat, ging ich nochmals zurück und probierte es nochmal. Wieder sollte da der Eongang sein; naja gehe ich halt doch in diese Hochhaus neben an. Dort an der Reception wurde der Wohnungsschlüssel ausgehändigt und auf den Lift verwiesen.
Die Wohnung war angenehm kühl, draussen zeigte das Thermometer schon 36 Grad, ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie es hier Anfang August aussieht, wenn Werte um die 45 Grad gemessen werden.
Das Triana Quartier liegt auf der anderen Flussseite und galt lange als Wohnort für Arme und Romas; heute jedoch ist eines der hippen Quartiere von Sevilla, viele Bars, Läden, nicht so museal wie das centro oder san bernardo gegenüber.
Da sassen sie im Schatten draussen, tranken was und hofften, dass bei einbrechender Dunkelheit das Thermometer unter 30 sinkt.

Perros und anderes

Zu den Morgen- und Abendstunden führen die Gaditanos ihre Hunde auf der breiten Strandpromenade Gassi; meistens sind diese Perros klein, bösartig gesagt Meerschweinchen gross, ihre Herrchen auch schon älter und oft etwas verfettet. Als Kontrast traben sportliche Joggers an den Vierbeinern vorbei, drehen ihre Runden und verschwinden wieder in den halbschattigen Gassen.
Der frühe Nachmittag gehört den Mamis und ihren Kindern; bewaffnet mit meist grünen Klappstühlen, Sonnenschirm und Picknick Korb eilen sie dem Strand zu.
Abends kreuzen sich wieder deren Wege, einige gehen nach Hause, andere bewegen ihre Muskeln, und wieder andere sitzen auf einer Bank und beobachten die Szenerie.