Muttenz

Unzählige Male fuhr man schon an diesem Ort vorbei und konnte sich nicht vorstellen, dass es ein Ort ist, der eigentlich ziemlich hübsch ist. Aus dem Eisenbahnfenster sieht man nur die rauchenden Schornsteine der chemischen Industrie, die unzähligen Geleise des Rangierbahnhofes, die drei spurige Autobahn, auf der der Transitverkehr nach Süden rollt. Unten am Fluss, versteckt durch den Naherholungswald liegt noch der grosse Flusshafen mit seinen Erdöltanks, den Frachtschiffen, den Zubringerstrassen für Lastwagen und Güterwaggons; eine hässliche Industriegegend.
Und dennoch, am Rande des Wartenbergs stehen die Häuser des Dorfes, hübsch renoviert, um die Wehrkirche St. Arbogast gruppiert. Oben auf dem Hügel liegen die Überreste der vorderen Wartenberg, gebaut vor gut 1000 Jahren um die Handelswege entlang des Rheins zu überwachen. Allerdings war sie bereits 300 Jahre später am zerfallen, da sie nicht mehr bewohnt wurde.

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Die Wanderung beginnt im St. Alban Quartier der Stadt Basel; in diesem Quartier im Osten der Stadt ist eine Teil der Stadtmauer und ein Stadttor noch erhalten; dank des St. Alban Baches waren im Mittelalter Gewerbe Betriebe wie Papiermühle oder Gerbereien angesiedelt. Vor den Toren erstreckt sich dann dieses Industriegebiet, das der Region Reichtum und Geld brachte, deren Anblick von Hügeln wie Wartenberg aber doch irgendwie beängstigend ist.

Das Paket

Im Briefkasten lag eine Abholaufforderung der örtlichen Post, adressiert an die Tochter, die ihren technischen Wohnsitz hierher verschoben hat ohne selber hier zu wohnen.
Der Zettel, auf dem die Sendungsnummer sichtbar war, wurde eingescannt und an den tatsächlichen Wohnort der Empfängerin gesandt.
Die Nachforschungen ergaben, dass es sich um das Paket handelt, das Anfang Dezember, gefüllt mit Schokolade und Gebäck, nach Italien als Motivationsschub geschickt worden war und jetzt, so 12 Wochen später den Rückweg zum Absender gefunden hat.
Eine genaue Sherlock Holmes Analyse brachte zu Tage, dass gut 6 Wochen nach dem Absenden die italienische Post tatsächlich mit dem Paket vor der Wohnungstüre der Tochter stand, die jedoch in diesem Moment abwesend war, weswegen der Postbote das corpus delicti wieder mit nahm, weil der besorgte Vater in der Schweiz das Paket hatte einschreiben lassen und es so nur gegen Unterschrift der Empfängerin hätte ausgehändigt werden können.
Da offenbar das System eines Abholzettel in jenem fatalen Augenblick dem Postboten nicht einfiel, beschloss die italienische Bürokratie, das Paket wegen Unzustellbarkeit wieder in die Schweiz zu schicken, was wiederum 6 Wochen in Anspruch nahm.

Die lebhafte Diskussion im Freundeskreis, was denn jetzt mit dem Inhalt gemacht werden sollte, führte zu verschiedenen Vorschlägen wie

  • an 2 mal Weihnachten schenken
  • sofort wieder zurück schicken, damit es in diesem Jahr pünktlich zu Weihnachten in Mailand eintrudelt
  • als humanitäre Hilfe für Osteuropa

Naja, da die Süssigkeiten noch frisch sind, werden sie wohl im Magen des Schreibenden verschwinden. 😊

Planeten

Irgendwie war der Hausberg der Stadt schon immer besiedelt worden; Kelten, Römer und Ritter bauten auf dem Bergrücken ihre Burgen oder Beobachtungsposten, eine sinnvolle Idee, da die Aussicht über den See in Richtung Zug und auch über das Limmattal fantastisch ist.
Erst vor gut 200 Jahren hob die Stadt die militärische Anlage auf und mit der Entwicklung der Eisenbahn und dem Aufkommen des Tourismus gärte die Idee, den Berg zu erschliessen. Realisiert wurde eine Dampfeisenbahn, die 1875 ihren Betrieb aufnahm. Heute zählt der Gipfel zu den beliebtesten Ausflugzielen der Städter; gerade im Winter lockt die Sonne und kulinarische Genüsse das Publikum in Scharen an, das die Aussicht geniessend sich mit Hunde, Kinder, Eltern und Freunde herum schlägt.

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Später wurde ein Planetenweg gebaut, dessen Ausgangspunkt der Üetliberg ist und nach ein paar Kilometern mit dem Planet Pluto bei der Felsenegg endet.
Leider wurden ein paar Planeten geklaut, u. a. die Erde, was beim Betrachten der leeren Stelle eine gewisse Ratlosigkeit hinterlässt.

Schnitzel

Es tönte viel versprechend, was in der Mensa auf der Menu Tafel stand: «Schnitzel mit Kartoffelsalat», etwas, was man Kilo weise essen könnte.
«Ich nehme Schnitzel mit Kartoffelsalat»
«Haben Sie gesehen, wir haben vegane Woche im Januar, das Schnitzel ist vegan»
«Echt? Vegan? Sie meinen, so aus diesem Pilzzeugs da?»
«Nein, es ist aus Soja»
Entsetzt wurde die Theke gewechselt und die Lachstranche ausgewählt.
Wie kann man ein veganes Schnitzel nur Schnitzel nennen?🤔

A simple conversation

V: «Frohe Festtage und alles Gute für 2022, liebe Grüsse, Vahid. Hättet Ihr Lust und Zeit am 6.Jan zu mir zukommen ? Lade euch gerne zum Nachtessen ein»
M: «👍👍🌴🌴»
V: «Wenn Donnerstag Abend nicht passen sollte, können wir auch am Freitag 7.Jan»
M: «Freitag geht nicht☹️😪»
V: «Ok dann 6. Jan; wie wäre als alternative Samstag 8. (Dinner) oder Sonntag 9. (Lunch). Ich 6. , 8. oder 9. Jan»
M: «Vale, passt alles🍷😂 A propos https://www.bienesonline.co.cr/ficha-hotel-venta-cahuita-limon_HOV12784.php ;wir wollten doch mal ein Hotel kaufen🌴»
S: «Auch schön Tage. Na billig ist es. Das ist bei der Post, die es nicht mehr gibt. Und wenn die Pandemie aufgehoben wird, schläfst du da dank Richys und Cocos nicht mehr»
M: «Stichwort ist «Erlebnisshotel», da ist Krach in der Umgebung perfekt😂🌴»
B: «Hmm, eventuell 6., die anderen Daten gehen nicht…»
R: «Ihr Lieben. Kann an allen Daten, 6-9.01 leider nicht – wurde von meinem  Schatz zu einem wellness getaway eingeladen. Die Woche danach sähe besser aus.»
G: «Tja, kann am 7. oder 13., 14. Jan? Früher angekündigte Anlass, inkl. Konzert im KuBaA, falls kein Lockdown, sollte am 18. Feb. doch stattfinden!»
S: «Bei Lockdown im Keller des USZ?»
V: «14. passt mir, wie sieht bei euch aus?»
M: «Freitags geht es nie🎸🎧🎶»
V: «15. Jan ?»
M: «👍👍»
G: «Als Alternative eben die USZ Gebäude am Huttenstrasse, die wird gerade renoviert. Am 15. bin nicht im Kt. ZH😕»
V: «Sonntag 16. lunch ?»
R: «Alles ok für mich. Gerne Sonntag lunch»
M: «Okidoki😊👍»
G: «16. geht bei mir leider nicht😕.»
V: «22. Jan ? oder 23 Lunch ?»
M: «Beides👍»
V: «Einen freien Termin mit Putin zu finden, ist einfacher als mit Herr Blotny 😊»
M: «😂😂😂Biete Herrn Blotny Wodka an, dann steht er in 5 min vor deiner Türe»
V: «Gute Idee – Herr Blotny es gibt Vodka 😂»
R: «An dem Wochenende (22&23.01) bin ich mit Schengen komplett verplant»
V: «27.1, 29.1 oder 30.1 ?»
G: «27, 28.01 bin auch ohne Vodka gerne dabei.»
M: «Simon, an welchen Datum geht es dir am besten? Es gibt gallo pinto😂😂🌴»
S: «Könnte am 22,23. 22 mit Rum ohne Wodka. Am 23. nur mit Pflümli ev. Slibovic- Kann einer mal ein Diagramm machen? Es ist ein bisschen verwirrend.»
M: «Ja stimmt, mir ist auch nicht klar, ob Vladimir auch kommt, geschweige den Boris🖐️»
S: «Vladimir ist Vahidmir?»
M: «Putin, siehe oben. Vahid hat ihn offenbar auch eingeladen🥃»
S: «Ah der alte Kosake von Kaspischen Meer versteht sich gut mit dem Kreml. Pensionierte haben nie Zeit. Müssen auf den Baustellen  rumlungern oder am HB die Fahrpläne kontrollieren.»
B: «Also, und welches Datum steht nun? Bin vom 28.-30. Januar abwesend (Geburtstag von einem Kollegen in den Bergen, wobei COVID respektive Berset sein o.k noch nicht gegeben hat, von daher bin dann vielleicht doch in ZH..) sonst 12. Februar?? Bin auch dabei, wenn’s Sliwowic gibt…»
M: «Jungs, am 18. Feb ist die grosse Greg Party🌴🌴🌴😊😊😊, schlage vor, 19. Feb Katerfrühstück bei Vahid»
V: «19. Feb bin ich in London (die ganze Woche). ok fangen wir neue an – wie wäre es mit 5.Jan ? 1. und 2. Feb ?»
M: «2. Feb»
G: » 1., 2. Feb ist ok»
R: «Von den neuen Daten kann ich am 1. Feb abends- komme da von Bern. An den anderen bin ich leider schon verplante»
M: «Ok 1. geht schon👍»
B: «1. Februar würde mir auch gehen…»
V: «Sehr schön , 1. Feb»
M: «👍»
B: «👏»
R: «Ihr wisst alle dass da der gute Vahid die Jahreszahl um 1 höher stellen wird. Freue mich sehr zu kommen 🤩»
V: «freue mich auch sehr»
S: «Kommt Vlad?»
M: «Du bist noch wach, am Fussball gamen?😊 wie geht es Maggie? 🙁🖐️»
S: «Übe für Freitag, bist du schon beim Schach? Maggie ist auf hoher See. Hoffentlich hat sie den Container noch nicht leer gefressen.»
M: «Es ist 7 Uhr, und mach gerade Kaffee😊🌴»
S: «Hast noch ein paar Tage Zeit, bis der Container mit Maggie bei dir vor der Haustür steht. Sag jetzt bloss noch, dass du Maggie an Vahid weiter verschenken willst»
M: «Ich bin ertappt😉»
S: «Und die Reisekosten von Greg übernommen werden»
M: «Hm, Greg kennt da einen Polen, dessen Cousin in den USA lebt, der wiederum einen Bekannten hat, dessen Frau die Sekretärin eines Bananenfrachters ist, anyway, Maggie💓💓 fährt gratis, äh muss dafür am 18. Feb für Greg singen gehen»
S: «Ach ist das ein Container Schnäppchen via Usbekistan und Polen?»
V: «Hey Simon, wann wirst du wieder nach Zürich reisen ? Warst ja sehr lange nicht mehr hier»
G: «Sieht so aus, dass Simon nicht so schnell wieder in Europa sein wird. Sollen wir mit  Hüttenkäse, Äpfel und Birnen  den Container auf dem Retourweg auffüllen?»

 

Die verlorene Wette

Man sollte Kinder (und auch Erwachsene) nicht belügen, besonders dann, wenn es eine Wette war. So geht man durch die Hölle des Nichtrauchens und kämpft jeden Tag mit der Idee nach einer Zigarette. Aber wenn vor den Augen die Gesichter auftauchen, die über einen Rauch freien Schreiber glücklich sind, ist die Last nicht mehr so schwer. 😔

La ultima palabra

Beim Basteln irgend eines sinnvollen Blogbeitrages wurde das hübsche Wort «gandulear» gefunden, was ungefähr «nichts tun» oder viel besser «herumgammeln, herumtrödeln» bedeutet und ziemlich gut den Müssiggang am Strand beschreibt.
Später entstand mit den beiden Freunden eine Diskussion darüber, ob das Wort wirklich existiert. Simon kannte es, Chilla nicht. Da sie nach ihren beiden, nicht so ganz ernst gemeinten Lebensweisheiten lebt, nämlich «no discuta con mujeres» und «tengo la ultima palabra», wurde dem Instituto Cervantes geschrieben, sie mögen doch das Wort «gandulear» aus dem Sprachschatz streichen, da es bei einer bedeutenden Geschichtslehrerin in Costa Rica unbekannt sei. Nun wenn das so weiter geht, wird die spanische Sprache bald ausgestorben sein. 😂😂

Close Up

Eines der bekanntesten Museen der Schweiz ist die Fondation Beyeler vor den Toren der Stadt Basel gelegen; gebaut wurde das Museum 1997 im Auftrag des Kunstsammlerpaars Beyeler, die damit ihre private Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machte.
Neben der ständigen Sammlung werden auch Themenausstellungen veranstaltet, so die aktuellen «close up» und «Goya».
Close oup zeigt die Werke von 9 Künstlerinnen, die den Zeitraum von 1870 bis heute umfassen.
Ein Highlight sind die paar wenigen Werke von Frida Kahlo, die den Weg von Mexiko hierher gefunden haben.

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Aber eigentlich strömen die Menschen wegen Goya ins Museum; dieser spanische Rokokomaler erlangte Berühmtheit als Hofmaler unter Carlos III und Carlos IV. Sein Werk, etwas düster, wurde akribisch aus den verschiedenen Sammlungen nach Basel geholt und bildet den eigentlichen Publikumsmagnet. Aber eben, nicht so ganz der Geschmack des Schreibenden.

Wie John Lennon

Das doch etwas aufgeblasene Ego jeden Musikers konnte es nicht verkneifen, herum zu fragen, wie den der Auftritt der Band von letzter Woche gewesen sei.
«Wie John Lennon»
«Mit der etwas rauchigen Stimme wie Joe Cocker»
Naja😂😂