Vergrippt

Der Platz war noch frei und so setzte sich der Strubbelkopf hin und begann zu schnupfen und zu niesen.
«Das tönt aber gar nicht gut.»
Ja, sagte ein dünnes Stimmchen, sie wisse es, sie hätte jetzt aber endlich Feierabend.
Unter den schwarzen Locken sah man das bleiche Gesicht kaum, das auch noch mit Taschentücher zugedeckt wurde.
Ob sie keine Zeit fände, ihre beginnende Grippe auszukurieren?
«Schwierig, ich arbeite im Gastgewerbe und alles ist so immer stressig.»
Drei Taschentücher und Niesen später war klar, das sie als Köchin arbeitet und ihre Mittagsschicht zu Ende gegangen ist.
«Gehen Sie nach Hause, trinken Lindenblütentee mit Honig und kriechen unter die Bettdecke. Oder ein heisser Whiskey mit Honig tut auch gut, aber wie gesagt, kriechen Sie ins Bett.»
Dankbar für die Anteilnahme lächelte das fahle Gesichtchen und stieg bei der nächsten Station aus.

Comer y comprar en Alicante

Lustiger Weise heisst die Lektion des neuen Spanischkurses comer y comprar en Alicante und zufälliger Weise war das Jahrestreffen der Clique an diesem Wochenende in dieser Touristenstadt. Dank des dichten und billigen Flugplanes in Europas war es kein Problem, dass fast alle anreisten um wieder ein paar Seiten aus dem persönlichen Tagebuch zu reissen und sich eher auf comer y beber zu konzentrieren als auf comprar. Sehr empfehlenswert sind Fischgerichte und, falls man Liebhaber davon ist, Meeresfrüchte, die frisch täglich in der riesigen Markthalle gekauft werden können.

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Die Stadt selber ist nur wegen der Strände, der Burg Santa Barbara und der kleinen Altstadt mit seinen unzähligen sehr feinen Tavernen und Bars bekannt; die Neustadt, die sich wie ein Schlange um die Altstadt schmiegt, ist geschäftig, laut und eher hässlich.
Die Saison war schon vorbei und das Gedränge in den Gassen sehr überschaubar; das Baden im Meer, obwohl es noch 20 Grad tagsüber war, doch eine Herausforderung, der sich niemand stellen wollte.

Vom Regen verweht

Tja, es scheint, als ob die Wetterprognosen doch richtig waren, nur geglaubt wurde es nicht. So war der Rückweg mit dem Bike von Niederuster doch etwas garstig, typisches nasses Spätherbst Wetter, wo die Freude auf den heissen Tee die klammen Klamotten vergessen lässt.

Das grosse Indianerehrenwort

Da war das Unmögliche eingetreten; Robert verlor gegen Sophia im Schach, wobei er sich extrem anstengen musste und dem kleinen Mädchen auch noch half, diese Partie zu gewinnen. Da der Einsatz von Robert quasi caritativer Natur ist und das grosse Indianerehrenwort zwischen Sophia und dem Präsidenten ausgesprochen worden ist, muss wohl der Letztgenannte in den nikotinlosen Apfel beissen.

Ein Flussübergang

Eine Brücke über einen Fluss bedeutete meist, dass sich im Verlauf der Zeit eine Stadt oder in diesem Falle ein Städtchen entwickeln konnte, deren Reichtum auf Handel und Zolleinnahmen gründete. Ausgraben zeigen, dass schon die Römer an dieser Stelle, am Ende des Bodensees ein Kastell und eine Brücke errichteten, um wahrscheinlich ihre Strassen absichern zu können; im frühen Mittelalter entstand daraus das heutige Örtchen Stein am Rhein. Lange war es mit dem Kanton Zürich verbandelt, erst während der Napoleonischen Kriege wurde es dem Kanton Schaffhausen zugesprochen.
Der Stadtkern ist sehr gut erhalten, mit Wandmalerein und Erkern an den Häusern, kleinen Handwerksläden, Restaurants für die Touristen. Sehenswert ist die schlichte Pfarrkirche und, wenn man nicht schon schlapp ist, die hübsch renovierte Burg Hohenklingen, die gut 200 Meter über der Stadt thront und mittels eines Treppenweges erschlossen ist, der sich durch Hecken, Weinberge und Wälder nach oben windet.

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Als Belohnung für Schweiss und Tränen winkt neben dem obligaten Restaurant auch eine wundervolle Aussicht auf den Rhein und deren Hügel.

Gleich um die Ecke

Der Hochnebel hing noch über der Stadt, als der Zug diesen neurotischen und hektischen Ort verliess. In gut einer Stunde würde er Walenstadt erreichen, den Höhenweg nach Sargans unter die Füsse nehmen.
Dieser ist sehr gut beschildert; vorbei an Weinbergen, Weiden, bunten Wäldern, kleinen Gehöften und verträumten Häusern windet sich der Wander- und Biketrail mal hinauf, mal hinunter zum Schloss Sargans.
Für einen Herbsttag war es unverschämt warm und sonnig, selten kreuzten andere Wanderer oder Biker den Pfad. Nur der ständige Begleiter, der Föhn nervte manchmal mit seiner Wucht.

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