Auf dem Rollstuhl war ein Tablet angebracht, und er bat mich, es zu lesen; er konnte nicht sprechen.
«Zünde mir bitte eine Zigarette an.»
Er deutete auf das noch verschlossene Paket, das auf der Lehne lag.
Gierig sog er den Rauch ein, die Zigarette wurde von seinen spastisch verkrümmten Finger geklammert.
Could be a poet
Could be a poet steht auf eines der Comic artigen Bilder der argentinischen Künstlerin Constanta Giuliani; ihre Figur hat sie Mariposa genannt, der Schmetterling als Sinnbild des Wandels; das Thema ist die Suche nach sich selber in Form von Kreativität, Inspiration und Bildung. An einer Wand sind Papierschmetterlinge angeheftet, auf denen kleine Comics gezeichnet sind. Ergänzt werden ihre Arbeiten durch Stoffskulpturen am Boden wie z. B. ein Fuss oder ein Hügel.
Die zweite Spezialausstellung ist der deutschen Fotografin Barbara Probst gewidmet; ihre Fotoserien zeigen Gesichter, Stadtleben, umschlungene Körperteile, alles sehr kühl arrangiert.
Die ständige Sammlung befasst sich mit der Frage, wie die Bilder ins KmL gelangen; dies ist wohl dem Zeitgeist geschuldet vor dem Hintergrund der Raubkunst Thematik.
Licht und Schatten
Die Legende besagt, dass der Künstler beim Anblick einer Neonröhre in seinem Atelier auf den Gedanken kam, diese als Kunstobjekte zu gestalten. Seine Idee war sehr Verkaufs fördernd und er gehörte zur Spitze der Popart Künstlern in den 60 iger Jahren.
Das Kunsthaus Basel zeigt aktuell ein paar Werke von Dan Flavin, witzige, minimalistische Anordnungen von farbigen Röhren.
Ein Rundgang durch die beiden Gebäude offenbart die reiche Sammmlung an Bildern und Skulpturen; hübsch sind die Bilder von bekannten Impressionisten wie Monet, van Gogh, Cèzanne, oder Werke von Picasoo, Kandisky, Klee, Oppenheimer, Chagall und anderen.
Bei den Skulpturen, viele von Alberto Giacometti, wurde offenbar sehr geachtet, dass sie im Raum auch gut sichtbar sind und in den Kontext passen.
Frankfurt
Es war damals völlig irre; wir kamen von Dehli und flogen von Frankfurt weiter nach Zürich. Kaum hatte das Flugzeug abgehoben, begann das Kabinenpersonal, eine warme Mahlzeit und eine kleine Flasche Wein zu verteilen. Derweil die übermüdeten Gäste noch am Geniessen war, beeilte sich die Crew, die Tablars wieder abzuräumen, da die Landung schon bevor stand.
Und heute? Eine Flasche Mineral und ein Stück Schokolade ist das Höchste der Gefühle.
Palazzo Bellomo
Das Bauwerk stammt aus der Zeit der Staufer, das im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach umgebaut wurde. Vom ursprünglichen Gebäude zeugt heute nur noch der hohe Sockel der Fassade mit dem gotischen Portal. Zur aragonesischen Epoche ging der Palast in das Eigentum der reichen und mächtigen Familie Bellomo über, die es nach katalanischen Einflüssen umbauten. Nach der Schenkung an Nonnen und der Säkularisierung durch Staat im 19. Jh. wurde das Gebäude der bildenden Künsten vermacht und 1940 in ein Museum umgewandelt.
Die aktuelle Ausstellung zeigt Kirchenmalereien zum Thema messaggi vom 12. Jh. bis zur aktuellsten Epoche. Sie sehr hübsch gestaltet und lässt die ehrwürdigen Räume gut zur Geltung kommen.
Keramikscherben
Die Insel ist übersäht mit Keramikscherben; in jeder Höhle und Ausgrabung wurden welche gefunden, teilweise sehr gut erhalten, teilweise in kleine Stücke zerborsten. Man schätzt, dass die ersten Siedler vor 10000 Jahren auf die Insel kamen als Sammler und Jäger. Wie das archäologische Museum zeigt, gab es genug Wild wie Auerochse oder Hirsche, die eingewandert waren, als es noch eine Landbrücke gab.
Später begann die Kolonisierung durch die Seevölker der Phönizier und Griechen. Alle hinterliessen ihre Keramikvasen, – töpfe und – figuren. Die Vitrinen zeigen schön, wie sich die Gefässe von einfachen Farben und Formen hin zu Vasen des sog. Hellenismus weiter entwickelt haben. Von den Handelstädten wurden in den grossen Amphoren Wein und Olivenöl verschifft.
Die Sammlung umfasst mehr als 18000 Objekte, von denen ein Teil, geordnet nach Ausgrabung und Periode dem Publikum gezeigt wird. Die Besucheranzahl ist spärlich, vereinzelte Touristen und Schulklassen.
Das Ohr des Dionysios
Das ist wohl die Sehenswürdigkeit, die im Gedächtnis kleben bleibt; diese künstliche Höhle im Parco archeologico Della neapolis war ursprünglich ein Kalksteinbruch, der seit den Zeiten der Griechen genutzt wurde. Da der Weg von der Abbaustelle nur kurz ist, entstanden rund herum das griechische Theater, das römische Amphitheater und verschiedene Opferaltäre.
Der Abbau des Gesteins hinterliess Grotten und Höhlen, von denen das Ohr die bekannteste ist.
So um 11 fahren die Busse mit den Touristen, Schülern und Ausflüglern auf den Parkplatz und entlassen Horden aus ihren Türen, die zum Eingang des Parks streben. Vorher ist die Anlage geradezu idyllisch und leer.
Ortigia
Es mag damals eine grosse Überraschung gewesen sein, als die ersten Siedler auf der Insel eine Süsswasserquelle fanden. Da ihnen das Rätsel unbekannt war – heute ist bekannt, dass ein unterirdischer Flussarm diese speist -, erklärten sie die Fontaine kurzerhand zu göttlichen Ursprungs der Nymphe Arethusa. Es wird angenommen, dass 734 v. Chr. korhintische Siedler sich nieder liessen und die Stadt gründeten. In den folgenden Jahrhunderten stieg sie zur grössten und wichtigsten Stadt der hellenistischen Welt mit so 200000 Einwohner. Die Lage der Stadt in der Mitte des Meeres verhalf ihr zu grossem Reichtum. Die Regierungsformen wechselten von Demokratie zu Aristokratie und später zu Tyrannei; einer der bekanntesten Herrscher war Dionysios, verewigt im bekannten Gedicht von Schiller.
Syrakuse und Karthago stritten sich ständig um die Herrschaft der Insel, wobei die aufstrebende Macht Roms am Schluss der lachende Dritte wurde, Syrakuse besiegte und die Insel zur Provinz machte.
Der heutige touristische Aufschwung begann, als die Insel UNESCO Welterbe wurde und viel Geld in die Renovation der Gebäude, Strassen und Plätze zu fliessen begann. Gerade am Sonntag und den Feiertagen wandert ein endloser Strom die Hauptstrasse rauf und runter, vorbei an den Markenläden, Restaurants und Gelaterias. Am Morgen und späten Abend fliesst das Leben wieder ruhig und gemächlich durch die engen Gassen, und die Katzen sind wieder die heimlichen Besitzer der Pflastersteine.
Frederico
Überall präsent ist Frederico, eigentlich Friedrich II, König von Sizilien und Kaiser des heiligen römischen Reichs deutscher Nation. Obwohl seine Eltern Nordeuropäer waren, verbrachte er die meiste Zeit auf Sizilien und Süditalien, wo er viele arabische Sitten übernahm, hegte und pflegte; seine Reformen war zu seiner Zeit sehr fortschrittlich, die religiöse Toleranz vorbildlich; die Idee eines Harems sagte ihm offenbar sehr zu.
An der Südspitze von Ortigia liess er das Castello Maniace errichten, ein Zweck mässiger, normannischer Steinbau zum Schutz der Stadt gegen Seeräuber.
Störe meine Kreise nicht
Das sollen die letzten Worte gewesen sein, bevor Archimedes von einem römischen Soldaten erdolcht wurde. Sein Tod wurde auch von den Eroberer der Stadt sehr bedauert; sie hätten gerne sein erfinderisches Talent für ihre Zwecke verwendet.
Er war der Entdecker der Hebelgesetzen und der archimedischen Schraube, beobachtete den Auftrieb von Körpern im Wasser, revolutionierte die Berechnung von Flächen und Kreisen, fand einen Weg, die Zahl Pi zu berechnen. Seine Schriften waren sehr wohl bekannt zu seiner Zeit und beeinflussten die Naturwissenschaften nachhaltig. Einen weiteren Beitrag soll er zum Bau des grössten antiken Schiffes der Syracusia geliefert haben; dieser Gigant war 110 Meter lang, und erst nach dessen Fertigstellung fiel auf, dass die damaligen Häfen zu klein waren. Der Herrscher von Syrakusa sandte das Schiff als Geschenk nach Ägypten, da der Hafen von Alexandria gross genug schien.
Diese Berühmtheit wird überall in der Stadt vermarktet, von der Galerie Archimedes, zum Hotel Archimedes, zum Café Archimedes, Trattoria Archimedes etc, etc. Es existiert auch ein Leonardo Archimedes Museum, eher für Kinder als für Erwachsene; an grossen Holz Modellen werden die Entdeckungen sehr anschaulich erklärt.