Chiornico

Chiornico liegt auf der Hügelkuppe, die die mittlere Leventina von der unteren trennt; entstanden ist diese Hügelkuppe offenbar durch einen Felssturz, der das Tal blockierte und den Fluss Ticino zwang, einen neuen Weg nach Süden zu graben, wodurch die Biaschina Schlucht entstand. Durch dieses kleine Dörfchen mit sienen braunen Holzhäusern fliesst der Ticinetto, ein steiler Gebirgsbach, der das Val Chiornico entwässert. Die grossen Verkehrsachsen, Eisenbahn und Autobahn, untertunneln diese Blockade, nur die Wanderwege führen durch Kastanienwälder über die Kuppe.

« of 12 »

Unten im Tal, am oberen Ende der unteren Leventina, liegt das Dorf Giornico, bekannt für sein Schlachtfeld in den Mailänderkriegen und bekannt auch für seine Weinberge, wobei letzteres ein Insidertipp ist. Vor gut 500 Jahren gab es da ein Gerangel um die Vorherrschaft des Tales zwischen den Innerschweizern und dem Herzog von Mailand; diese Kriege im Kontext der Grossmachtpolitik zwischen Franzosen und Habsburgern zogen sich über 30 Jahre hin, und brachten als eines der Ergebnisse die Vorherrschaft der Eidgenossen über die Leventina.

San Martino

In Rodi tauchte gerade der Bus auf, weswegen sich die Frage erübrigte, ob denn noch 2 Stunden weiter nach Faido gewandert werden sollte oder nicht.
Die Strada alta führt hoch oben der oberen Leventina entlang, vorbei an kleinen Weilern wie Deggio, Catto, Ronco oder eben San Martino, Ansammlungen von hübschen Holzhäusern und meist einer kleinen Kirche. Alle 2 Stunden sammelt ein Bus die Fahrgäste ein, sollte es denn welche geben, und bringt sie hinunter ins Tal nach Ambri, oder wieder hinauf. Die politische Selbstständigkeit ist schon lange dahin, sie gehören zur Gemeinde Quinto oder zu Airolo, wo die Schulen und andere Infrastruktur ist.

« of 37 »

Von den Terrassen schweift der Blick nach unten zum verbauten Talboden, der von der Nord Süd Achse geprägt ist, der Lärm der Autobahn mag an seltenen Stellen bis hier nach oben dringen, doch generell ist es ruhig und verlassen.
Nach Catto verschwand der Weg im hohen Farngebüsch und wurde nicht gefunden, was den Abstieg ins Tal nach Rodi bedeutete, so mutig wie Indiana Jones war der Wanderer auch nicht.
Seit die Züge durch den Basistunnel fahren, verlor Airolo viel an Bedeutung, alle Stunde ein Zug nach Norden und nach Süden. Auch der Gütertransport auf der Schiene wurde verlagert, der Verlust von Arbeitsplätzen führte zu Abwanderung, was sehr schade ist.

Sommerbar

Es war ziemlich heiss, als die Band den Soundcheck machte; die Sonne schien zwar nicht mehr auf den Platz, aber die Handballen waren schweissig und dadurch etwas rutschig.
Wir würden das Abendprogramm mit David bestreiten, ein Sing- und Songwriter aus Zürich, der auf seiner akustischen Gitarre über Reisen, Trennungs- und Liebesschmerz sang.
Welch ein Kontrast bildeten da die 4 Herren, die fadengraden Gitarrenrock darboten, Eric Clapton, die Stones und andere massakrierten und zwischendurch auch eigenes Schaffen präsentierten. Die Stimmung auf der Bühne war gelöst, entspannt und die Jungs amüsierten sich.

Die spärlichen Zuschauer waren sichtlich angetan von der Musik und spendeten tapfer einen Zustupf ohne Geldzurückgarantie; auch wir waren dankbar für die Chance spielen zu können, es war cool.

Campus

Unter Campus wird heute die Ansammlung von Gebäuden und Einrichtungen verstanden, die räumlich beieinander liegen und meistens auf einer freien Fläche erstellt werden. Der ETH Campus auf dem Hönggerberg war der erste in der Stadt, geplant und erbaut in den 70 ger und 80 ger Jahren, wobei die letzte Ausbauetappe knapp 20 Jahre zurück liegt. Der Grund der Erweiterungen waren die steigenden Studentenzahlen und die Platzknappheit für Lehre und Forschung.
Damals vor Baubeginn gab es das üblich Hickhack um die Nutzung des Hügels, ob es nicht besser sei, in der Landwirtschaftszone billige Wohnungen und Sportplätze zu bauen, oder das Gebiet als Naherholungsgebiet zu belassen. Da die ETH eine staatliche Institution ist, genügte wohl sanfter Druck der Bundesregierung, und die Stadt Zürich lenkte ein.
Heute studiert mehr als die Hälfte der ETH Studenten auf diesem grosszügig konzipierten Areal. Zur Auswahl stehen Architektur, Physik, Umweltwissenschaften, Chemie und anderes. Ob in der Ruhe und Stille des Ortes bessere Abschlüsse gemacht werden, sei dahin gestellt. Am Wochenende jedoch, wenn der Unterrichtsbetrieb ruht, strahlt die Gegend sehr viel ländliche Idylle aus.

« of 32 »

Unter Begriff Science City soll das bestehende Gelände aufgestockt und besser genutzt werden. Realisiert wird quasi eine Stadt in der Stadt, belebt mit Studenten, die auch dort wohnen sollen. Bis in 20 Jahren dürfte das Projekt abgeschlossen sein.

Hagel

«Ich habe den Termin für heute eingetragen; es ist ok.»
«Wann kommst Du?»
«Ich weiss noch nicht, es gibt Hagel im Jura. Und wenn ihr Garten beschädigt ist, muss ich hin. Ich rufe zurück.»


«Alles gut, es ist nichts passiert. Ich gehe noch duschen und fahre dann ab.»
«Wann bist du hier?»
«Ich gehe noch bei den Eltern vorbei, so etwa um acht.»


«Machen wir eine Wette? Ich tippe auf 9 Uhr.»
«20 nach»


«Ich habe gewonnen.»
«Warum?»
«Es ist zehn nach 9 und er ist nicht hier.»
«Ja, aber es ist noch nicht 20 nach. Machen wir nochmals. 10?»
«Viertel vor. Der Verlierer zahlt die Getränke.»


«Eh, er ist da, ich gewonnen. Es ist nicht 10, Du zahlst.»

Das Loch

Sie standen etwas ratlos vor dem Loch und starrten in die Tiefe, dort, wo er verschwunden war, sahen aber nichts.
«Was machen wir?»
«Wir feiern einfach weiter. Schliesslich ist es sein Geburtstag.»

Zweidlen

Wer kennt schon Zweidlen, diese Ansammlung von Häusern am nördlichen Ende des Kantons; niemand wahrscheinlich, ausser man wohnt in der Gegend oder wandert dem Unterlauf der Glatt entlang, bis sie theoretisch in den Rhein mündet, theoretisch, da die Einmündung mit einem Kraftwerk zugebaut ist, und der Fluss unterirdisch durch Turbinen fliesst, bevor er das Ende seines Weges erreicht hat, sprich Rhein aufgenommen wird.

« of 30 »

Die Glatt windet sich auf ihrem letzten Stück zwischen den Hügeln gegen Norden, ein grosser Teil steht ihrer Auwälder wegen unter Naturschutz. Die Gegend ist sehr idyllisch, und bietet mit dem Riverside Hotel, früher eine Spinnerei, eine Oase des Friedens.

Hochwacht

Der Aussichtspunkt Hochwacht gehörte wie der Ütliberg zu den früheren militärischen Überwachungsanlagen der Stadt; dank der perfekten Aussicht Richtung Rapperswil, Zug oder Innerschweiz konnte bei nahender Gefahr die Leute mittels Singalfeuer allarmiert werden. 1812 wurde dieses System aufgegeben und vor gut 40 Jahren wurde der hölzerne Aussichtsturm erstellt, der einen fantaistischen Rundblick über den Zürich- und Zugersee bietet.

No Images found.


Entlang des Albisgrates, an den Ausläufern des Schutzgebietes Sihlwald entlang windet sich der Wanderweg nach unten, Richtung Baar. Lustigerweise entspricht die geographische Grenze des Hügels nicht der Kantonsgrenze; so liegen die kleinen Weiler Oberalbis, Husertal und Ebertswil im offenbar gierigen Kanton Zürich, obwohl gleich unten die kleine Stadt Zug liegt.

Take 5

«Ihr wollt doch Musik machen!» Felix sagte das etwas ironisch und amüsiert, nachdem die Band auch den 4. Take versifft hatte. Ja, der Tag lief gut, 3 Songs waren im Kasten und es blieb noch Zeit, etwas aufzunehmen, quasi ein Bonustrack, der gar nicht im Fokus stand. Klar, das Lied ist im Repetoir der Band, aber für die Studioaufnahmen wurde er nicht speziell eingeübt, da die Zeit zu knapp bemessen war.
Etwas ratlos stand die Truppe im Aufnahmeraum, dieses karibische Laidback Feeling wollte nicht so richtig zünden, vielleicht fehlte einfach die Ambiente von Hängematte, türkisblauem Meer und des Geruchs nach Gras. Sie probierten es nochmal, Take 5 und «it’s Allright», besser gehr heute einfach nicht.
Das Vorgehen war eigentlich immer gleich: die erste Aufnahme war eine Rohaufnahme des Songs, und falls diese ok war, wurde der Gesang darüber geklebt. Danach wurde zur Gesangsspur nochmals das Grundgerüst eingespielt, bevor Overdubs hinzugefügt würde. So bastelte man an einem Lied vielleicht 90 Minuten, bis die gröbsten Schnitzer weg waren.
Felix, der Besitzer und Tonmeister führte die Gruppe unaufgeregt durch die Tücken der Technik, korrigierte rhythmische Unschönheiten, bot Kaffee an, erzählte Anekdoten aus seinem Musikerleben, derweil die Band auf den Sofas rumlümmelte und mit der Gastsängerin Unsinn machte. Sie sang sehr gut, so dass bei einem Lied auf Backingvocals verzichtet wurde; es wäre schade um den Song gewesen, wenn ein rauchige Stimme da noch rein gewerkelt hätte.

« of 29 »

Die 2 Tage vergingen sehr schnell, 7 Eingenkompositionen waren verewigt und können auf die Welt losgelassen werden, für alle eine neue Erfahrung, und dank der doch guten Vorbereitungs ein gelungener Event.

Albicin und anderes

Gegenüber der Alhambra zieht sich das Quartier Albicin den Hügel hinauf, das älteste Quartier der Stadt, immer noch erhalten und inzwischen unter Denkmalschutz gestellt. Die maurischen, zweistöckigen, weiss gekalkten Häuser sind hübsch restauriert und liegen verträumt in der prallen, heissen Nachmittagssonne. Um diese Tageszeit quälen sich nur wenige Touristen durch die engen Gassen.
Rund um die Kathedrale erstreckt sich das Quartier el centro, ein Fussgänger freundlicher Ort mit Restaurants, Läden, kleinen Parks, Teilen der Universität und eben der Kathedrale.

No Images found.


Diese wurde nach der Eroberung an der Stelle der grossen Moschee erbaut, der Bau dauerte über 100 Jahre und das Renaissancegebäude wurde anfangs des 18. Jh. für vollendet erklärt, zu einer Zeit, als überall Barockanlagen gebaut wurde. Geld spielte keine Rolle, da die spanischen Königen eine Zeitlang liebäugelten, die Stadt zur Residenzstadt zu machen; also musste das Beste erbaut und erstellt werden.
« of 17 »