Balmberg

Die Geschichte könnte auch Wolfisberg (ehemalige Kleinstgemeinde mit 187 Einwohnern, nun mit Niederpipp fusioniert), Ankehubel (ein Bauernhof mit Gastrobetrieb) oder schlicht Weissenstein heissen, aber nennen wir sie Balmberg, auch bekannt in der Region als Skigebiet oder im Sommer als Seilpark.

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Bis die Hochebene Schmiedematt erreicht wird, führt der Weg knapp 600 Höhenmeter hinauf, vorbei an den Weilerm, Bauernhäuser, Holzstapeln und eben der Bergbeiz Ankehubel; das Hochplateau trennt die Region Thal vom Mittelland, beliebt bei Motorradfahrer (eine Strasse führt über die Krete), Gleitschirmfliegern, Bikern, Wanderern und Kühen; selbstverständlich laden auch hier wieder kleine Gaststätten zum Verweilen ein, was besonders die motorisierten Freunde auch rege nutzen. Da die Armee hier oben früher einen Schiessplatz betrieb, ist Ausbauzustand der Strassen sehr gut.
Das Erreichen des Balmberges ist leider noch nicht das Ende der Fahnenstange, noch warten gut 200 Höhenmeter Weg bis hin zur Gondelbahn auf dem Weissenstein; die Aussicht aufs Mittelland, die Aareschlaufen und in die Ferne zu den Alpen ist hübsch, auch wenn viele Besucher auf der Gartenterrasse des Kurhotels sich mehr mit ihren italienischen Bambinis beschäftigt haben als das Panorama zu geniessen. Der Verlust an Kalorien nach dieser Tageswanderung wurde in einer Pizzeria in der Stadt Solothurn wieder ausgeglichen, die zerschundenen Glieder werden noch etwas länger brauchen.

Métairies

Métairies sind ursprünglich Bauernhöfe im Jura, denen noch ein Gastrobetrieb angegliedert ist; sie liegen strateigsch günstig an den Wander- und Bikerouten und sind netterweise auch auf den Hinweisschildern vermerkt inkluisve Zeitangaben, womit so eine Jurawanderung auch in eine Métairie Wanderung umgewandelt werden könnte, von der Métairie de Diesse zur Métairies de Gléresse zur Métairies du Bois Raiguel. Allerdings wäre so das Tagesziel Chasseral schon etwas aus den Augen verloren gegangen; diese Wind umpeitsche Hügelkuppe mit dem weithin sichtbaren Meldeturm. «Der Sendeturm Chasseral ist ein 114 Meter hoher Sendeturm in Beton/Stahlbauweise auf dem Chasseral in der Standortgemeinde Nods bei Biel, Schweiz. Die Sendeanlage Nods Chasseral (wie sie in offiziellen Publikationen geführt wird) wurde 1979 errichtet und fällt durch ihre klobige Bauweise auf. Der Turm ging 1983 in Betrieb und bietet nur auf Höhe des Erdgeschosses einen für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereich. Im eigentlichen Turmkorb sind ausschliesslich die Betriebsgeschosse untergebracht.» (aus wikipedia)

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Bis die Krete des Auguillon erreicht wurde, floss viel Schweiss und Geseufze, da der Aufsteig von der Taubenlochschlucht hinauf aufs Plateau etwas anstrengend ist und die Knochen des Wanderes auch nicht mehr die frischesten sind.
Der Ausblick auf die Dreiseenlandschaft ist sehr hübsch; wäre da nicht dieser kräftige Wind und der Zeitdruck, den letzten Bus zur erwischen, würde man sicher noch länger verweilen.

QR-Code

QR-Codes sind etwas praktisches; da wird im Internet ein Ticket gekauft und ein Mail wird zurück gesandt, das beim Eintritt ins Kino oder beim Besteigen des Flugzeugs entweder in elektronischer oder ausgedruckter Form eingescannt und bestätigt wird; dazu wird eben der QR-Code verwendet, der im Mail enthalten ist.
Vor der Kasse gab es eine kleine Warteschlange, dessen Grund nicht ganz so offensichtlich war. Der QR Scanner war nicht da, kaputt oder was auch immer, womit die Kontrolle der gekauften Tickets doch etwas schwierig wurde. Der findige Angestellte löste das Problem, indem er den QR-Code einfach mit dem Handy fotografierte mit der Idee, diesen später mit einem anderen Scanner aufzunehmen; tja, auch eine Lösung.
Der Film Chinatown lohnt sich immer wieder anzusehen, wegen der Kameraführung von Polanski, der Schauspielleistung von Nickolson oder wegen dem wunderhübschen Retrolook des Films.

Audiowalk durch die Kalkbreite

Mieten heisst: Regeln einhalten. Um dazuzugehören, gibt man Kontrolle ab. Wann gibt man sich selbst ab? – Ein Audiowalk über Wohnen und Wahnsinn durch die Genossenschaft Kalkbreite.

«Endlich hat Novinski ein Zimmer gefunden! Aber etwas stimmt nicht in diesem Haus. Die Vormieterin stürzte von der Terrasse. Ihre Möbel und Gegenstände sind immer noch da. Es ist, als wohne sie noch hier. Novinski zieht ein. Beim geringsten Lärm klopfen die Nachbarn. Sind sie nur überempfindlich oder steckt mehr dahinter? Was geschah mit der Vormieterin? Ist hier eine Verschwörung im Gange? Bestürzt kämpft Novinski gegen das Schicksal, das ihn erwartet.»

Die Erzählung wird ergänzt mit Stimmen aus der Genossenschaft Kalkbreite. Wie organisieren sich die Bewohner:innen? Wie werden Konflikte gelöst? Und was sind die Herausforderungen des gemeinnützigen Wohnens?

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Divino

Einige spielten wirklich ernsthaft, andere schoben Alibi halber die Figuren herum und verzogen sich nachher ins Divino.
Draussen auf dem Gesteig war gestuhlt, der Lärm der vorbei fahrenden Strassenbahnen störte etwas die Geschichten über das Quartier und der Stadt, über den Wandel der Zeit, über Politik, über Ansichten und Werte; Anekdoten einer vergangenen Epoche.
Irgendwie waren sie froh, dass der Sommer schon etwas die Fühler ausgestreckt hat und die Restriktionen der vergangenen Zeit schwächer geworden sind.

Arboretum

Vor knapp 150 Jahren beschlossen die Gemeinden Zürich, Enge und Riesbach (ja, damals war Zürich nur eine sehr kleine Stadt), den Bau der Quaianlagen, d.h die Seeaufschüttung rund um den Abfluss in die Limmat.
Innert fünf Jahren veränderte sich damals die Uferlandschaft im unteren Seebecken. Reizvolle Naturidyllen, aber auch wenig attraktive Werk-und Lagerplätze verschwanden. Landsitze und kleine Fabriken, die einst unmittelbar am See standen, befanden sich nun um viele Meter in eine künstlich geschaffene Landschaft zurückversetzt. Aufgrund der minutiös geführten Statistiken der Quaiunternehmung umfassen die aufgefüllten Flächen genau 216256 Quadratmeter.
Das heutige Arboretum als Teil dieser Neugestaltung sollte ursprünglich «nur» eine normale Parkanlage werden; auf Grund von Einsprachen von Botaniker und Geologen wurde der Bebauungsplan nochmals überarbeitet und soweit angepasst, dass viele fremdländische Gehölze, eine Gesteinssammlung und Felsbrocken des nahen Gebirges hingestellt wurden; als Kind dieser Epoche ist die Vogelvolière immer noch da, obwohl man heute wahrscheinlich auf solch einen Bau verzichten würde.

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Die Lage am See ist bestens, weswegen der Park mit seinen Liegewiesen und Sitzbänken ein sehr beliebtes Ziel zum Baden, Lesen, Joggen oder einfach zum Rumhängen ist; leider, leider ist dadurch Littering eine grosse Herausforderung.

Der Blueser

Gegenüber der Kreuzung steht ein second hand Laden mit viel Krimskrams; unter anderem verkauft der Ladeninhaber auch Gitarren, die er, wenn es ihm zu langweilig wird, was auf Grund der Lage des Ladens häufig der Fall zu sein scheint, draussen auf dem Gehsteig austestet und so mit alten Rock Klassikern wie wish you were here, smoke on the water gegen den unerbittlichen Verkehrslärm ankämpft. Eine vergebliche Liebesmühe!

Von Belchen und Roggen

Den Namen teilt der Belchen mit etlichen anderen Erhöhungen im Schwarzwald, in der Schweiz und in den Vogesen. Denn in der alemannischen Sprache, die dort zuhause ist, bedeutet «Belchen» einen Berg, der keine Spitze hat, sondern eine Kuppe (und oft eine kahle). So ist auch der Belchen im oberen Baselbiet eine kahle Felskuppe, die einen wunderbaren Rundblick gewährt hinein in die Täler und Hügel nordwärts.
Bis weit nach diesem Hügel ist der Weg gut ausgebaut und relativ einfach zu begehen, ausser er führt durch Wiesen oder steile Waldwege, die nach dem Regen schon ziemlich seifig und rutschig sind, was am Abend an den Kleidern auch angesehen werden konnte.
So nach der Hälfte der Strecke erfolgt ein Kräfte zerrender, ruppiger Aufstieg auf ein Hochplateau, das mit Roggen bezeichnet wird;  als Belohnung winkt eine hübsche Fernsicht zu den Berner und anderen Alpen, weit weg übers Mittelland.

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Die Roggenflueh ist der Hausberg der Gemeinde Oensingen; es gibt sogar eine Buslinie hinauf auf 800 m.ü.M, hin zu einen Bergrestaurant, das dummerweise geschlossen war. Die restlichen 200 Höhenmeter sind den Wanderen vorbehalten, eben hinauf auf das Plateau mit seinen Tischen und Grillecken.
Gestartet wurde die Tour in Läufelfingen, das ersten Dorf jenseits des Hauensteins.

Zeglingen

Irgendwo wurde der Wegweiser übersehen, und als es bemerkt wurde, war es etwas zu spät, weswegen der Weg ins Tal nach Zeglingen fort gesetzt wurde, einem Dorf, das nicht unbedingt zu touristischen Höhepunkten des Landes gezählt werden darf.
Bis dahin verlief der Weg über gut ausgebaute Waldstrassen den Höhenzügen der Hügel entlang, vorbei an den Passübergängen Saalhöhe und Schafmatt, vorbei an den Hochspannungsleitungen, die die Hügel queren und den Strom der Kraftwerke in die Industrieregion im Nordwesten bringen, vorbei auch an den Grenzmarkierungen der Kantone, wobei besonders der Kanton Solothurn Wert auf sein Staatsgebiet liegt und immer wieder mit den Steinen auf die Besitzansprüche hinweist.
Auf dem Aussichtspunkt Geissflue sind die Dörfer unten klein und winzig, die gelben Rapsfelder stechen hervor, im Hintergrund die Wolkenbänder über dem Schwarzwald. Nie wäre es in den Sinn gekommen, ebenfalls in so einem kleinen Dorf zu stranden, wenn eben nicht der Wegweiser übersehen wurde.

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In Zeglingen gab es da die Optionen mit dem Bus oder zu Fuss nach Läufelfingen zu gelangen, oder den Weg zum Tagesziel Trimbach zu suchen, was auch gemacht wurde.
Hm, am Abend war der Sänger und Gitarrist der Band etwas unbrauchbar in der Probe.

Hamburger & Co

Sie standen am Drahtzaun und starrten den Wanderer an, der da vorbei schlenderte, eine Herde von etwa 20 Rindern in verschiedenen Fellfarben und – mustern, eher neugierig als aggressiv. Irgendwann begannen sie neben dem Spaziergänger nebenher zu trotten, vielleicht, weil sie annahmen, dass er der Bauer sei und sie vor dem drohenden Regen in den Stall zurück führen würde, vielleicht auch, weil sie seine Gedanken lesen konnten, die beim Betrachten der Tiere unwillkürlich zu Hamburger und anderen Grillsachen auf Tom’s Grill schweiften, was wiederum die Viecher nicht besonders lustig fanden. Wer weiss, wer weiss.