Im Rucksack lag zuunterst «Der Idiot» von Dostojewski, ein 1000 starker Schinken, der nur mitgenommen worden war, falls es langweilig werden würde; doch vor der Abfahrt am Abend wurde das Buch den ganzen Tag im Hotelzimmer gelesen. Der Gast war so eingeschüchtert von diesen Menschenmassen und der fremden Kultur, dass er es vorzog, auf dem Zimmer zu bleiben und im Buch zu stöbern.
Manchmal steckte ein Bediensteter seinen Kopf durch die Türe und frage, ob der Gast noch etwas wünsche; der Gast winkte jeweils ab.
Nach Einbruch der Dämmerung wurde ein Taxi bestellt, das ihn zum Bahnhof brachte. Vor dem Bahnhofplatz das Getümmel von Menschen, Autos, Rikschas, Velos, Kamelen, Eseln, Maultieren und Elefanten. Er war gut instruiert worden: «Schnapp dir einen Gepäckträger, diese sind erkennbar an der roten Schulterschärpe. Zeig ihm dein Ticket und bitte ihn, dich zum Bahnsteig zu begleiten.» Der Gepäträckträger wollte unbedingt den Rucksack tragen, was auf Grund des Gewichtes lächerlich erschien.
Auf dem Bahnsteig, über auf ihren Matten hingestreckten, schlafenden Menschen steigend las er auf der Reservationstafel die Liste der Namen; der Name des Gastes tauchte unter seinem Vornamen auf.
Der Zug erhielt 3 Stunden Verspätung; der Gepräckträger wollte sich entfernen, doch der Gast bat ihn zu bleiben, bis der Zug eintreffen würde; er bezahlte ihm 50 Rupies, ein Vermögen für den Gepäckträger, eine Kleinigkeit für den Touristen.
Der Zug mit den Schlafwagen fuhr nach Mitternacht in den Bahnhof ein, der reservierte Wagen wurde schnell gefunden. Erleichtert stieg der Gast in den Zug und winkte dem Träger nach, der in der Menschenasse unter tauchte.
Das Buch, weit gereist, steht heute noch im Bücher Regal.